Stolpersteine gegen das Vergessen

Lingenau. Sechs Mitbürger aus Lingenau sind in der Zeit von 1941 bis 1945 deportiert und in den Heilanstalten Hall, Irsee und Hartberg getötet worden. Durch die Verlegung von “Stolpersteinen” wurde dieser Euthanasieopfer gedacht und ihnen damit im Zentrum von Lingenau eine würdige Erinnerung geschaffen. Die Stolpersteine sind ein Projekt des Künstlers Gunter Demnig und bestehen aus kubischen Betonsteinen mit einer Kantenlänge von zehn Zentimetern, auf deren Oberseite sich eine beschriftete Messingplatte befindet. Diese wurden niveaugleich in das Pflaster beim Friedhofseingang eingelassen.
Vortrag
Der Künstler Gunter Demnig erläuterte in einem Vortrag seine Gedanken zum Projekt “Stolpersteine”, welches an die Vertreibung und Vernichtung der Juden, der Zigeuner, der politisch Verfolgten, der Homosexuellen, der Zeugen Jehovas und der Euthanasieopfer im Nationalsozialismus erinnern soll. Neben den Vertretern des Kulturforums Bregenzerwald Hanno Metzler, Andreas Hammerer, Kurt Bereuter und Thomas Rüscher, der Arbeitsgemeinschaft Treffpunkt Heimat mit Otto Fink, Fritz Berger, Georg Bereuter, Georg Gmeiner, Anna Lässer, welche das Projekt in Lingenau initiiert und aufgearbeitet haben und Angehörigen der Opfer interessierten sich viele Lingenauerinnen und Lingenauer für die Thematik.
In die Mitte geholt
Im Anschluss an die sonntägliche Messfeier wurden die Stolpersteine für die sechs Lingenauer Euthanasieopfer Maria Rosa Bechter, Veronika Erath, Otto Dorner, Dominikus Peter, Anna Brugger und Ludwig Bader von Gunter Demnig auf dem ostseitigen Eingang zum Friedhof verlegt. “Damit haben wir Menschen, die unter uns und mit uns lebten, wieder in unsere Dorfmitte geholt”, betonte Bürgermeisterin Annette Sohler. Nach der Segnung durch Probst Bernhard Backovsky erzählte Ilse Bechter, als Angehörige eines der Opfer, tief berührend das Schicksal ihrer Schwester. Auch Regio-Obmann Anton Wirth und Dr. Wolfgang Weber waren bei der Verlegung anwesend. Der Musikverein Lingenau unter der Leitung von Wolfgang Österle sorgte für die musikalische Umrahmung des Festakts. ME
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