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Stocker lobt Verhandler nach Metaller-Abschluss

Sozialpartner haben laut Stocker Verantwortung übernommen
Sozialpartner haben laut Stocker Verantwortung übernommen ©APA/AFP
Mit ihrer raschen Einigung auf Lohnerhöhungen unter der rollierenden Inflation hätten die Verhandler in der Metallindustrie in wirtschaftlich schwierigen Zeiten Verantwortung übernommen und das Richtige für Österreich getan, sagte Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP) am Dienstag. Lob für die Sozialpartner kam auch von Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP) und Grünen-Chefin Leonore Gewessler, die von der Regierung Maßnahmen zur Inflationsbekämpfung fordert.

"Der Gehaltsabschluss der Metaller ist ein positives Zeichen und trägt dazu bei, das Inflationsziel von 2 Prozent im kommenden Jahr zu erreichen", erklärte Stocker in einer schriftlichen Stellungnahme. "Nur so werden wir die Lohn-Preis-Spirale durchbrechen und die Teuerung nachhaltig in den Griff bekommen."

Auch die stellvertretende Klubobfrau der NEOS, Martina von Künsberg Sarre, zeigte sich am Dienstag "sehr beeindruckt", dass der Abschluss der Metaller so schnell zustande gekommen ist. Sie nahm es als Zeichen dafür, "dass die Metaller sehen, dass es eine gesamtgesellschaftliche Kraftanstrengung ist, die Wirtschaft in Österreich wieder auf den richtigen Weg zu bringen". Sie hofft nun darauf, dass auch die Beamten-Gewerkschaft entscheidet, in Gespräche für ein Aufschnüren des im vergangenen Jahr geschlossenen Gehaltspakets zu treten.

Hattmannsdorfer: Sozialpartnerschaft funktioniert

Auch Hattmannsdorfer zeigte sich über schnellen Kompromiss erfreut. "Die Express-Einigung der Metaller ist ein starkes Zeichen, dass die Sozialpartnerschaft funktioniert", sagte er am Dienstag beim WKÖ-Handelstag in Wien. Die Personalvertreter in den Betrieben seien sich der wirtschaftlichen Herausforderungen bewusst. Man könne "nur miteinander die Arbeitsplätze sichern" und "den Aufschwung hinbekommen", so der Wirtschaftsminister.

Für Gewessler zeigt der Abschluss, "dass auch in schwierigen Zeiten Kompromisse möglich sind." Jetzt wäre es Auftrag der Bundesregierung, die Themen Inflationsbekämpfung und Wirtschaftsaufschwung anzugehen, sagte sie am Dienstag im Rahmen einer Pressekonferenz. Denn wie sich bei den Metallern zeige, "es ist viel möglich, wenn man anpacke und nicht nur ankündige".

Lohnerhöhung deutlich unter Inflation

Bei der diesjährigen Metaller-Lohnrunde haben sich die Verhandler am Montagnachmittag nach nur wenigen Stunden auf einen neuen Kollektivvertrag für die rund 190.000 Beschäftigten geeinigt. Die Lohn- und Gehaltserhöhungen liegen deutlich unter der durchschnittlichen Inflation der vergangenen zwölf Monate: Ab 1. November 2025 steigen die Ist-Löhne und Gehälter um 1,4 Prozent, die Mindestentgelte werden um 2 Prozent angehoben. Ab dem 1. November 2026 steigen die Ist-Löhne und Gehälter um 1,9 Prozent und die kollektivvertraglichen Mindestentgelte um 2,1 Prozent.

(APA)

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