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Stimmungsvolle Eröffnung

Mit einer stimmungsvollen, geschichtsträchtigen "Willkommen-Zuhause"-Zeremonie sind am Freitagabend in Athen die 28. Olympischen Sommerspiele eröffnet worden.    |   

Der griechische Staatspräsident Kostantinos Stephanopoulos sprach vor 77.000 Zuschauern im Olympiastadion „Spyridon Louis“ um 23:46 Uhr Ortszeit die traditionellen Worte: „Ich erkläre die Spiele von Athen zur Feier der 28. Olympiade moderner Zeitrechnung für eröffnet.“ Nach der Show entzündete Nikolaos Kaklamanakis, Surf-Olympiasieger 1996 in Atlanta, kurz nach Mitternacht das Olympische Feuer. Von Samstag bis 29. August stehen im Großraum Athen in 28 Sportarten 301 Medaillenentscheidungen auf dem Programm.

Höhepunkt war der fast zwei Stunden dauernde Einmarsch der Athleten und Betreuer aus 202 Ländern, wobei Nord- und Südkorea wie schon vor vier Jahren in Sydney gemeinsam einmarschierten. Österreichs kleine Delegation präsentierte sich sichtlich gut gelaunt und rot-weiß-rote Fähnchen schwenkend in der Reihenfolge des griechischen Alphabets als 20. Nation. Mit Fahnenträger Roman Hagara, dem Tornado-Olympiasieger von 2000, marschierten u.a. auch sein Partner Hans Peter Steinacher, die Tischtennisspieler Liu Jia, Karl Jindrak und Chen Weixing, die Wasserspringerinnen Marion Reiff und Anja Richter, Schütze Thomas Farnik, Gewichtheber Matthias Steiner und die Kanutin Violetta Oblinger-Peters ein.

Als letzte Nation und ohrenbetäubend umjubelt kam die Abordnung von Griechenland, die wegen der besonderen Rolle als Gastgeberland auf ihr historisches Auftakt-Vorrecht dieses Mal verzichtet hatte. Die Zuschauer hatten schon eine halbe Stunde vor dem Beginn der Feier die Welle durch die Ränge jagen lassen, als am Ende die griechische Schwimmerin Zoe Dimoschaki stellvertretend für alle Athleten den Olympischen Eid sprach und Nikolaos Kaklamanakis anschließend das Feuer entzündete, war die Euphorie – der olympischen Idee entsprechend – grenzenlos.

Das Fest, an dem sich 4.000 Akteure beteiligten, begann bei angenehmen Temperaturen dennoch sehr heiß. Hunderte Trommler zählten mit Schlägen im Herzschlag-Takt einen Countdown herunter und verursachten bei den Anwesenden Bauchkribbeln, ein Feuerball brachte die bogenförmige Dachkonstruktion zum Glühen und im See leuchteten die Olympischen Ringe auf.

Das antike Griechenland, die Geburt der Olympischen Spiele und das Wasser, Lebenselixier der Griechen, prägten das Fest. Der Rasen des Olympiastadions „Spyridon Louis“ war mit moderner Technik in einen 2.162.000 Liter Wasser fassenden See verwandelt worden. Ein „Papier-Schiff“, wie es jeder aus der Schulzeit kennt, und ein blutroter Zentaurus kreuzten nacheinander das kleine Gewässer, in dem sich Tausende Lichter spiegelten, und vermittelten im Zeitalter des olympischen Gigantismus eine angenehme Schlichtheit.

„Demokratie, Philosophie, Theater, der Sport und die Olympische Idee, das alles hat in Griechenland seinen Ursprung. Wir haben mit Bildern eine Geschichte erzählt“, trug Kreativdirektor Dimitris Papaioannou mit seiner Show den Stolz der Griechen auf ihre Geschichte – von der Antike bis zur Moderne – an diesem Abend in die Welt hinaus.

Die Sicherheitsvorkehrungen für die Eröffnungsfeier waren enorm – nicht zuletzt wegen des Besuches von zahlreichen Staatsoberhäuptern. Der Zeppelin, der in diesen Tagen vom Himmel über Athen nicht mehr wegzudenken ist, schwebte wie als Teil der Show über dem Stadion.

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