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Stöger für Datenbank nach Pferdefleisch-Skandal

Nach dem Auffliegen des Pferdefleisch-Skandals fordert Gesundheitsminister Stöger eine europaweite Datenbank, die den Weg vom Rohstoff zum Produkt lückenlos zeigt. "Wir werden einen Brief mit dieser Forderung an die EU-Kommission schicken", erklärte Stöger am Dienstag gegenüber der APA. Der aktuelle Fall zeige, wie wichtig die Rückverfolgbarkeit von Produkten in Europa sei.


Zunächst, so der Ressortchef, müsste der Betrugsskandal vollständig aufgeklärt werden. Das europaweite Alarmierungs- und Berichtssystem habe sich gut bewährt. Trotzdem habe man in Österreich eine Schwerpunktaktion gestartete, um vor allem Fertigprodukte mit Rindfleisch vermehrt zu testen.

Die lückenlose Datenbank sei notwendig, um auf einen Blick den Weg vom Rohstoff bis zum Produkt bei Lebensmitteln erkennen zu können, betonte der Minister. Bisher sind diese Informationen jeweils nur in Teilschritten recherchierbar. Druck auf EU-Ebene für eine exakte Herkunftskennzeichnung bei verarbeiteten Produkten sei wichtig.

Der Pferdefleisch-Skandal ruft auch die EU-Kommission auf den Plan. Gesundheitskommissar Borg werde sich am Mittwoch in Brüssel mit anderen Politikern treffen, um über die Auswirkungen der Affäre zu sprechen, teilte die irische Regierung am Montagabend mit. Irland hat zurzeit die Ratspräsidentschaft in der EU inne.

Der französische Tiefkühlkost-Anbieter Picard teilte am Dienstag mit, dass in zwei Chargen Bolognese-Fertiglasagne Pferdefleisch nachgewiesen worden sei – der erste Fall von falsch deklariertem Fleisch in Frankreich. In Großbritannien hat die Lebensmittelaufsicht unterdessen zwei Fleischverarbeitungsbetriebe in England und in Wales geschlossen, in denen Fleisch vermutlich zu Burger-Fleischlaberln und Kebabs verarbeitet wurde.

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