Das gab sein in Österreich lebende Neffe Roberto Kalmar heute gegenüber der APA bekannt. “Seit der Vertreibung durch Hitler war er in Bolivien und danach (ab 1953) in Uruguay ein überzeugter Österreicher, der offiziell wie auch inoffiziell für sein Land eingetreten ist”, so Roberto Kalmar.
Fritz Kalmar wurde am 13. Dezember 1911 in Wien geboren, studierte hier Jus und war danach als Konzipient bei einem Rechtsanwalt tätig. 1938 flüchtete er nach dem “Anschluss” über London auf einem norwegischen Schiff, auf dem er als Seemann arbeitete, nach Bolivien. Dort wurde er Mitbegründer, später Präsident der “Federación de Austríacos Libres en Bolivia” (FAL) in La Paz und organisierte ein aktives österreichisches Klub- und Kulturleben.
Ab 1942 war er als Schauspieler und Bühnenautor der österreichischen Theatergruppe um Georg Terramare und Erna Terrel tätig und übernahm nach Terramares Tod 1948 die Truppe, die Klassiker ebenso wie Revuen im Stil des Wiener Vorkriegskabaretts produzierte. Daneben leitete er ein angloamerikanisches Ensemble, in dessen Aufführungen auch Erna Terrel mitwirkte.
Fünf Jahre darauf heirateten die beiden und zogen nach Montevideo, da Kalmars Gattin (die 1985 verstarb) die Höhenlage von La Paz nicht vertrug. Neben seinem Beruf als Angestellter führte er seine Bühnenarbeit an den Kammerspielen in Montevideo fort, war als Opernregisseur, Erzähler, Essayist und Journalist für österreichische und deutsche Periodika (“Wiener Journal”) tätig. 1977 wurde sein Schauspiel “Im Schatten des Turmes” unter dem Pseudonym Harald Hauser am Wiener Volkstheater uraufgeführt. Sein literarischer Durchbruch gelang ihm 1997 mit “Das Herz europaschwer – Heimwehgeschichten aus Südamerika”. Zuletzt erschienen “Das Wunder von Büttelsburg” (1999) und “Von lauten und leisen Leuten” (2001).
Bis 1990 war Fritz Kalmar österreichischer General-Honorarkonsul von Uruguay. 2002 erhielt er gemeinsam mit Alfredo Bauer den Theodor-Kramer-Preis für Schreiben im Widerstand und im Exil.
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