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Österreichische Experten aus Bebengebiet zurückgekehrt

Nach den Erdbeben in Sichuan im Mai sind nach fünf Wochen die ersten österreichischen Rotkreuz-Helfer wieder aus der Erdbebenregion in die Heimat zurückgekehrt. Teamleader Werner Meisinger berichtete am Montag auf einer Pressekonferenz in Bregenz von einem erfolgreichen Einsatz.

“Es hat alles bestens funktioniert”, sagte Meisinger, der auch die chinesische Regierung lobte: “Sie war sehr bemüht, die Situation in den Griff zu bekommen”.

Hauptaufgabe der Delegation – bestehend aus dem 47-jährigen Meisinger, dem Tiroler Michael Wolf (36) und den Oberösterreichern Erich Weidinger (62) und Florian Hofer (24), einem Franzosen und elf Chinesen – war die Versorgung der Bevölkerung mit frischem Trinkwasser. Abgestimmt mit den lokalen Behörden war das Team in Xinglong, einer 20.000 Einwohner-Stadt, im Einsatz. “Die Größe der Stadt hat unseren Möglichkeiten entsprochen. Wir konnten täglich etwa 200.000 Liter Wasser aufbereiten”, erklärte Meisinger. Er und sein Team haben ein Basecamp eingerichtet – insgesamt waren sie mit 30 Tonnen Material ausgerüstet.

80 bis 90 Prozent von Xinglong seien bei den Erdbeben mit einer Maximalstärke von 8,0 zerstört worden. “Die Bevölkerung wurde in großen Camps in Fertigteilbaracken untergebracht”, erzählte Meisinger. Auch weil dort viel Landwirtschaft betrieben werde, seien die Leute bestrebt, in der näheren Umgebung bleiben zu können.

Neben der Versorgung der Bevölkerung mit Trinkwasser sei es weiters Aufgabe gewesen, die Mitarbeiter des chinesischen Roten Kreuzes mit der Wasseraufbereitungsanlage vertraut zu machen, dies habe drei bis vier Wochen gedauert. Die Wasseraufbereitungsanlagen sollen nun noch bis Ende Juli im Einsatz sein, anschließend müsste die Wasserversorgung in der Stadt wieder intakt sein, so Meisinger. Die zwei Anlagen mit einem Wert von jeweils 300.000 Euro werden in China verbleiben. Abgelöst wurden Meisinger und sein Team vor ein paar Tagen von zwei weiteren österreichischen Rotkreuz-Mitarbeitern und einem Kanadier.

Meisinger sprach angesichts der Aufgabe von einer “großen Herausforderung”. Die Zusammenarbeit mit den chinesischen Behörden habe – trotz der Mentalitätsunterschiede – bestens funktioniert, Sprachprobleme habe man mit Dolmetschern bewältigt. Der Landespräsident des Roten Kreuzes, Siegfried Gasser, beschenkte Meisinger zu seiner Rückkehr symbolisch mit einheimischem Brot und Speck. Von Reis, bekannte Meisinger, habe er nun eine Zeitlang genug.

Das Beben in Sichuan kostete fast 70.000 Menschen das Leben, mehr als 18.000 werden nach offiziellen Angaben noch vermisst.

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