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Sterben die Russen langsam aus?

Nach der jüngsten Volkszählung in Russland warnen Experten vor einem "Aussterben" der nun nur noch knapp 143 Millionen Menschen im größten Land der Erde.

Russland: Seit der Erhebung 2002 sei die Bevölkerungszahl weiter um 2,2 Millionen Menschen geschrumpft. Diese ersten Ergebnisse der Volkszählung veröffentlichte die Regierungszeitung “Rossijskaja Gaseta” am Montag. Grund für den Schwund sei vor allem die extrem hohe Sterberate, die die Zahl der Geburten übersteige. Die russische Regierung hatte eine Steigerung der Lebenserwartung und der Geburtenzahlen als Hauptziele genannt.

Volkszählung in Russland

Besonders groß war der Schwund im äußerten Osten von Russland. Aus Sicht von Beobachtern verlassen aber weiter viele Unzufriedene das Land. Der neuen Statistik zufolge verzeichnete die Hauptstadt Moskau einen Anstieg auf 11,5 Millionen Menschen. Als Besonderheit gilt der hohe Frauenanteil. Danach leben in Russland zehn Millionen mehr Frauen als Männer. Deren Lebenserwartung gilt wegen des hohen Konsums von oft auch gepanschtem Alkohol als niedrig.

Volkszählung kostet halbe Milliarde Euro

Experten hatten die für umgerechnet rund eine halbe Milliarde Euro organisierte Volkszählung 2010 als manipuliert kritisiert. Im Schnitt hätten 20 Prozent der Menschen in den Regionen eine Teilnahme an der Befragung abgelehnt, hieß es in Medien. Viele “Volkszähler” hätten zudem im Auftrag von Behörden zusätzliche Einwohner erfunden, um Pläne zu erfüllen. Zahlreiche Städte in Russland bangen um ihren Status als Millionenmetropolen, weil sie dann geringere Zuschüsse der Zentralregierung in Moskau erhalten würden. (APA)

 

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