Sportlandesrat Stemer versprach, alle geäußerten Vorschläge der Vertreter von SPÖ, FPÖ und Grüne genau zu prüfen und auch zu beantworten. “Ich will sicher der Letzte sein, der einer Verbesserung im Weg steht. Generell denke ich aber, dass ein Großteil der Anschuldigungen zunächst hinterfragt werden muss, ehe sie an die Öffentlichkeit getragen werden. Auf dem Papier sieht ein Konzept schnell einmal gut aus, doch es auch in der Realität umzusetzen ist so wie der Vergleich zwischen Traum und Wirklichkeit”, so Stemer im “VN”-Telefonat.
Unterstützung erhält der Ländle-Sportchef von den beiden Sportsprechern Werner Posch (SPÖ) und Ernst Hagen (FPÖ) bei der Empfehlung des Landes-Rechnungshofs, den Mannschaftsspitzensport pro Sportart auf einen Verein zu reduzieren. Beide Fraktion sprechen sich klar gegen eine “Konzentration der Kräfte” aus. Hagen erklärt, “dass dies auf dem Papier gut klingen möge, in der Praxis aber ein falsches Signal an die Vereine wäre”.
Raktionen von SPÖ, FPÖ und Grünen zum Prüfbericht des Landes-Rechnungshofes
LAbg Werner Posch, SPÖ-Sportsprecher: “Der Rechnungshofbericht beinhaltet sicher einige Verbesserungsvorschläge, die man sich genauer anschauen muss. Allerdings spreche ich mich vehement gegen den Vorschlag aus, im Spitzensport nur mehr einen Verein je Sportart zu unterstützen.” Eine klare Absage kommt vom Sportsprecher der SPÖ zum Ansinnen des LRH, die Spitzensportförderung zu bündeln. Posch jedenfalls wüsste nicht, welche Vereine dann schlussendlich im Spitzensport überleben würden. Dabei dient Eishockey als Paradebeispiel, wo es zur Zeit vier Vorarlberger Vereine gibt, die etwa eine ähnliche Spielstärke aufweisen. Sehr viel abgewinnen kann Posch dem Vorschlag des Landes-Rechnungshofes, ein Vorarlberger Sportkonzept zu erstellen. Auf Basis einer Analyse des Vorarlberger Sportwesens sollten die Ziele definiert und Instrumente zur Zielerreichung entwickelt werden. Eines dieser Ziele kann jedoch sicher nicht die Aushungerung von einzelnen Vereinen im Spitzensport sein.”
LAbg Ernst Hagen, FPÖ-Sportsprecher: Der freiheitliche Sportsprecher im Landtag unterstreicht in einer Stellungnahme zum jüngsten Bericht des Landes-Rechnungshofes dessen Forderung nach einem umfassenden Sportkonzept, das künftige Schwerpunkte, finanzielle Vorgaben und ein Sportstättenprogramm beinhalten soll. Ebenso verfolgenswert ist der Vorschlag, die bestehende Förderpraxis in die Richtung zu verändern, dass die Strukturförderung erhöht und die Grundförderung an die Verbände reduziert wird bzw. der Wunsch nach einer Neustrukturierung des Sportbeirates.” Abgelehnt wird vom freiheitlichen Sportsprecher jedoch die Empfehlung des Rechnunghofes die Förderung auf eine Spitzensportmannschaft pro Sportart zu konzentrieren.
Johannes Rauch, Klubobmann der Grünen: Die derzeitige Förderungspraxis bedient Lobbys und hat nur bedingt mit einer Gesundheitsförderung zu tun. Die Sportstättenförderung des Landes ist nach Einschätzung des Rechnungshofes zu üppig, unausgewogen, konzeptlos und erfolgt teilweise ohne entsprechende Bedarfsanalysen und Abrechnungen. Außerdem verhindert die Besetzung des Sportbeirats notwendige Schwerpunktsetzungen. Während die Förderung des Breitensports seit 2000 stagniert, wurden die Zuwendungen für den Spitzensport um 50% erhöht. Hauptnutznießer sind Fußball, Eishockey und Handball. Wenn der LRH die Zweckmäßigkeit der Förderung des Mannschaftsspitzensports in Frage stellt, muss er Gründe haben. Da hat der Sportlandesrat einiges zu erklären.”
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