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Stellungsnahme IWF und Weltbank zur Finanzkrise

Der Internationale Währungsfonds (IWF) und die Weltbank haben die weltweite Geschlossenheit im Kampf gegen die Finanzkrise begrüßt.

Zugleich warnten beide Organisationen jedoch davor, über die Turbulenzen die Not armer Länder zu vergessen. Die von den Staats- und Regierungschefs der 15 Euro-Länder beschlossenen Milliardenhilfen zur Bewältigung der Finanz- und Bankenkrise seien ein “sehr hilfreicher” und “wertvoller Schritt vorwärts”, sagte IWF-Direktor Dominique Strauss-Kahn am Sonntag (Ortszeit) zum Abschluss der Jahrestagung von IWF und Weltbank in Washington.

Strauss-Kahn zeigte sich optimistisch, dass der Plan dazu beiträgt, Vertrauen wiederherzustellen. “Wir haben eine umfassende Antwort auf die Krise, und ich denke, die Märkte werden entsprechend reagieren.” Die Vereinbarungen des Sondergipfels in Paris führten in dieselbe Richtung wie der am Freitag verabschiedete Aktionsplan der sieben führenden Industrieländer (G-7), die Beschlüsse des IWF-Lenkungsausschusses sowie der in der G-20 zusammengeschlossenen wichtigsten Industrie- und Schwellenländer. “Ich denke, wir gehen in eine gute Richtung”, sagte Strauss-Kahn. Beinahe alle wirtschaftlich entwickelten Nationen hätten nun einen Krisenplan.

Weltbank-Präsident Robert Zoellick warnte die reichen Länder jedoch erneut davor, wegen der zusätzlichen finanziellen Belastungen durch die Krise arme Länder zu vernachlässigen. “Die Hilfe muss weiter fließen”, forderte er am Sonntag nachdrücklich. Allein in diesem Jahr seien weltweit 100 Millionen Menschen zusätzlich in die Armut getrieben worden. “Und diese Zahl wird steigen”, sagte Zoellick. Die ärmsten Länder würden am stärksten unter den Folgen der Krise leiden, manchen drohe dadurch dauerhafter Schaden. “Es gibt das Risiko ernsthafter Rückschläge für die Bemühungen dieser Staaten, die Lebensbedingungen ihrer Bevölkerung zu verbessern.”

IWF und Weltbank versicherten, alle ihre Möglichkeiten einzusetzen, um den durch das Finanzdebakel in Not geratenen Ländern beizustehen. Beide Organisationen wollten gemeinsam mit anderen “die volle Bandbreite der Ressourcen” in der Finanzhilfe, Analyse und Beratung zur Verfügung stellen, betonte Zoellick.

Nach Ansicht des Weltbank-Chefs unterstreicht die Krise die Notwendigkeit, multilaterale Institutionen und Märkte für eine neue Weltwirtschaft zu modernisieren. “Die Öffentlichkeit erwartet nichts geringeres”, sagte Zoellick. Es seien eine neue Architektur, neue Normen und neue Überwachungsmechanismen vonnöten, damit sich ein Debakel wie das derzeitige nicht wiederhole, betonte Zoellick.

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