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Stellungnahme von OeNB-Chef Dr. Ewald Nowotny zum Nazi-Vergleich

Der Gouverneur der Österreichischen Nationalbank (OeNB), Ewald Nowotny, sorgte mit seinem Nazi-Vergleich für viel Wirbel.
Der Gouverneur der Österreichischen Nationalbank (OeNB), Ewald Nowotny, sorgte mit seinem Nazi-Vergleich für viel Wirbel. ©AP
Wien. - Eine Aussage von Univ.-Prof. Dr. Ewald Nowotny, Gouverneur der Österreichischen Nationalbank (OeNB), hat im In- und Ausland für Wirbel gesorgt. Er hat einen Vergleich der derzeitigen Weltwirtschaftskrise mit der Zeit der 1930er-Jahre gezogen. Jetzt hat Nowotny mit einer Klarstellung auf die Schlagzeilen reagiert.
Pressestimmen im Ausland
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Im Rahmen einer internationalen wissenschaftlichen Konferenz hat Nowotny geäußert, dass die Weltwirtschaftskrise der 1930-er Jahre nicht nur eine wirtschaftliche Katastrophe war, sondern auch wesentlich zum Aufstieg des Nationalsozialismus beigetragen hat. Durch den massiven und koordinierten Einsatz der Zentralbanken konnte es jedoch verhindert werden, dass sich die Finanzkrise 2007/2008 zu einer Weltwirtschaftskrise ausgeweitet hat.

Nowotny reagiert auf Kritik

“Gouverneur Nowotny ist in seinen wirtschaftshistorischen Ausführungen nicht auf die aktuellen Konsolidierungsprogramme im europäischen Rahmen eingegangen und hat keinen Bezug zwischen der aktuellen Fiskalpolitik in Europa und der Wirtschaftspolitik ab 1929 hergestellt”, teilt die OeNB in einer Aussendung mit.

Bild.de: “Ösi-Banker schockiert mit Nazi-Vergleich”

Eine besondere Reaktion gab es auf Nowotnys Vergleich von der deutschen Bildzeitung. In ihrer Online-Ausgabe am Donnerstag titelten die Bild-Reporter: “Immer schärfere Kritik an Merkels hartem Euro Kurs – Oberster Ösi-Banker schockiert mit Nazi-Vergleich”. Nowotny reagierte mit besagter Aussendung und ließ wissen, dass er sich entschieden dagegen verwehre, von der Bild-Zeitung in einen Gegensatz zur Position der Bundesrepublik Deutschland und Bundeskanzlerin Angela Merkel gebracht zu werden. Gouverneur Nowotny und die OeNB hätten vielfach die Notwendigkeit betont, in der konkreten Situation Europas, die beschlossenen Maßnahmen der Stabilitätspolitik konsequent umzusetzen und damit die Grundlagen für künftiges Wachstum zu sichern.

Weltweites Medien-Echo auf Nowotnys Aussagen

Nowotnys Aussagen haben weltweit für Schlagzeilen gesorgt, von Deutschland und Frankreich angefangen über die USA und Kanada bis nach Australien. Wie jedoch die Süddeutsche schreibt, ist Nowotny nicht der erste Ökonom der auf die Risiken des Sparkurses hinweist. Da Dr. Ewald Nowotny als Chef der Österreichischen Nationalbank auch im EZB-Rat sitzt, wiegen seine Aussagen jedoch besonders schwer. (MSP)

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