Urgiert wurde ein Nutzungskonzept für das gesamte Gelände. “Das ist ein Gebiet so groß wie der 8. Bezirk. Da muss ein Gesamtkonzept erstellt werden, sonst greifen sich die Investoren die Gustostückerl heraus, und der Rest verfällt”, warnte der Sprecher der Steinhof-Initiative, Wolfgang Veit. Die Frage der Nachnutzung stelle sich, weil sich der Krankenanstaltenverbund in den kommenden Jahren von dort zurückziehen werden.
Entwicklung der Steinhof-Gründe
Schon 2013 hatte eine Expertenkommission Ratschläge für die Entwicklung der Steinhof-Gründe präsentiert, wobei aus dem Rathaus anschließend das Versprechen gekommen war, dass man sich daran halten werde. Die Experten beschäftigten sich auch mit der Entwicklung des Ostareals, wo auf einigen Baufeldern die Errichtung von Wohneinheiten als möglich erachtet wurde.
Die Umsetzung entsprechender Pläne stünde nun bevor, hieß es heute. Eine Verbauung ohne Vorlage eines Konzepts sei aber problematisch. Wohnungen würden die Chancen für das Gesamtareal schmälern. Ein nachhaltiger Umgang mit dem Ensemble sei dann kaum mehr möglich. Mögliche andere Nutzungen zu einem späteren Zeitpunkt würden dadurch verhindert, Baulandreserven verbraucht und Grünraum vernichtet werden. Verlangt wurde aus diesem Grund eine Prüfung der Kompatibilität von Neubauten mit den “außergewöhnlichen Status” der Gesamtanlage.
Prominente Unterstützung
Prominente Unterstützung kam heute unter anderem vom Stadtplanungs- und Verkehrsexperten Hermann Knoflacher. Er sprach von einem “klaren Versagen” der Stadtplanung. An die Steinhof-Gründe dürfen man nur dann Hand anlegen, wenn man sonst nirgends mehr Wohnungen bauen könne: “Man sollte dieses Juwel erhalten.” Für Wohnbebauung gebe es – etwa in der Seestadt Aspern – noch genug freie Flächen, zeigte er sich überzeugt.
Auch der Biologe Bernd Lötsch verwies auf die Bedeutung der Grünräume für die Stadt. Und er stellte auch die Absiedlung des Spitals in Frage. Dieses solle bleiben, das sei auch der Wunsch vieler Ärzte dort, berichtete Lötsch.
(APA)
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