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Steiermark: 840 Menschen eingeschneit

Aufgrund der anhaltenden massiven Schneefälle in den vergangenen Tagen sind wieder zwei Ortschaften im obersteirischen Bezirk Liezen und das Skigebiet Planneralm von der Außenwelt abgeschnitten.

Aus dem Weiler Niederstuttern westlich von Stainach mussten laut Landeswarnzentrale (LWZ) etwa 20 Bewohner evakuiert werden. Von den Sperren sind rund 840 Personen betroffen. Wegen Lawinenwarnstufe 4 mussten im gesamten Bezirk fünf Landesstraßen gesperrt werden.

Die örtliche Lawinenkommission beurteilte die Lage am Hang des Grimming (2.351 Meter Seehöhe) oberhalb des Weilers Niederstuttern so kritisch, dass eine Räumung des Ortes veranlasst wurde. Die Menschen kamen bei Verwandten unter. Laut LWZ-Sprecher Josef Reinprecht war in diesem Bereich im Jahr 2005 ein Lawine über die Bundesstraße bis zur Bahntrasse an der Enns gegangen und hatte beide Verbindungen blockiert. Man wolle kein Risiko eingehen.

Deshalb wurden nach fünf Landesstraßen auch die Ennstalbundesstraße (B320) zwischen Trautenfels und Espang gesperrt. Eine lokale Umleitung über die Landesstraße von Trautenfels über Irdning und Öblarn Richtung Gröbming wurde eingerichtet. Den ÖBB zufolge musste auch die Bahnstrecke zwischen Stainach und Öblarn gesperrt werden. Ein Schienenersatzverkehr mit Bussen wurde eingerichtet.

Die Gemeinde St. Nikolai/Sölktal ist seit Freitagvormittag von der Außenwelt abgeschnitten, rund 510 Personen sitzen fest. Grund ist die Sperre der L704, der Sölkpass-Landesstraße, ab Mössna und Baierdorf. Auch rund 130 Bewohner der Gemeinde Kleinsölk können wegen Lawinengefahr auf der L726 (ab Hinterwald) ihren Wohnort nicht verlassen. Auf der Planneralm sind rund 200 Menschen nach der Sperre der L738 ab Donnersbachwald von der Außenwelt abgeschnitten. Alle rund 840 Betroffenen sind laut Reinprecht ausreichend versorgt.

Mit der L711, der Ramsauer-Landesstraße, zwischen Ramsau und Filzmoos und der L701, der Koppental-Landesstraße, zwischen Bad Aussee und Obertraun (OÖ) sind zwei weitere Verkehrsstrecken im Bezirk Liezen gesperrt, ebenso die Bahnverbindung in diesem Bereich. Auch in diesen Abschnitten drohen Lawinen abzugehen.

Am Donnerstag wurden in den betroffenen Gebieten mit einem Hubschrauber des Bundesheeres Erkundungsflüge durchgeführt und Lawinensprengungen vorgenommen. Am Freitagvormittag ließ die Wetterlage weitere Flüge nicht zu. Diese sollen fortgeführt werden, sobald das Wetter aufklare. Für das Wochenende hat die Landeswarnzentrale die Bereitschaft des Bundesheers angefordert.

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