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Stefano Gross gewann Weltcup-Slalom in Adelboden

Mit Startnummer 1 zur Laufbestzeit
Mit Startnummer 1 zur Laufbestzeit
Der Weltcup-Slalom der alpinen Ski-Herren in Adelboden hat am Sonntag einen Hundertstelkrimi und einen Überraschungssieger gebracht. Der Italiener Stefano Gross feierte auf dem Chuenisbärgli den ersten Triumph seiner Karriere. Gross gewann 0,02 Sekunden vor dem Deutschen Fritz Dopfer. Eine weitere Hundertstelsekunde dahinter belegte ÖSV-Superstar Marcel Hirscher Rang drei.


Hirscher landete damit auch im dritten Rennen des Jahres 2015 auf dem Stockerl. Nach seinen Siegen im Zagreb-Slalom sowie im Adelboden-Riesentorlauf gab es nun den 67. Podestplatz seiner Karriere zu feiern. Im Gesamt-Weltcup baute der 25-jährige Titelverteidiger seinen Vorsprung auf den zweitplatzierten Norweger Kjetil Jansrud auf 212 Punkte aus.

Im Slalom-Weltcup löste Weltmeister Hirscher den am Sonntag ausgeschiedenen Deutschen Felix Neureuther als Spitzenreiter ab. Der Salzburger hat nun 56 Zähler mehr als Neureuther auf dem Konto. Für den Weltcup-Tross geht es nun Richtung Wengen, wo am Dienstag das erste Abfahrtstraining auf dem Programm steht. Auf dem Lauberhorn geht es dann am Freitag (Super-Kombination), Samstag (Abfahrt) und Sonntag (Slalom) um 300 Punkte.

Hirscher war zur Halbzeit mit 0,75 Sekunden Rückstand auf Dopfer Dritter und blies im Finale vor 10.000 Zuschauern in bewährter Manier zum Angriff. “Ich habe im zweiten Lauf viel riskiert und fast alles aufgeholt. Über Rang drei darf man nicht klagen, ich bin wirklich sehr zufrieden. Das Wichtigste ist: Ich bin bei den Schnellsten dabei”, meinte Hirscher.

Im Gegensatz zum Riesentorlauf am Samstag kam Hirscher im Slalom mit den relativ weichen Bedingungen nicht ganz so gut zurecht. “Die Piste war heute nicht so hart. Da tu’ ich mir mit meinem Fahrstil relativ schwer, ans Maximum zu gehen”, berichtete Hirscher, der den Adelboden-Slalom zuletzt 2012, 2013 und 2014 gleich dreimal in Serie gewonnen hatte.

Gross stürmte als Halbzeit-Fünfter mit einem entfesselten zweiten Durchgang noch zum Sieg. “Das war eine super Belohnung für meine harte Arbeit. Ich habe voll attackiert, und mir ist ein echter Traumlauf aufgegangen”, frohlockte der 28-Jährige.

Damit wurde es auch diesmal nichts mit dem ersten Weltcup-Erfolg für Dopfer. “Schade. Vielleicht hab’ ich im Zielhang ein bisschen zu viel Risiko rausgenommen. Aber ich habe mein Bestes gegeben und kann mir nichts vorwerfen. Ich verlasse Adelboden mit einem breiten Grinsen”, meinte der Deutsche mit Tiroler Wurzeln.

Abgesehen von Hirscher wurde das ÖSV-Slalom-Team auch in Adelboden schwer geschlagen. Außer Hirscher ist in diesem Winter noch kein einziger weiterer Österreicher in die Top Ten gefahren. Reinfried Herbst wurde 15., Benjamin Raich 21..

Für Olympiasieger Mario Matt endete der Arbeitstag einmal mehr vorzeitig – wie schon in Levi, Aare, Madonna di Campiglio und Zagreb schied der Tiroler auch in Adelboden aus. Die zwei Top-Ski-Paare von Matt sind im Laufe dieser Saison kaputt gegangen, deshalb musste er am Sonntag auf ein Modell aus dem vergangenen Winter zurückgreifen.

“Ich hab’ versucht, eine lockere Fahrt zu zeigen, ich war bei weitem nicht am Limit. Dann bin ich ganz normal in die Passage reingefahren und auf einmal ist mir der Ski weggegangen”, meinte der Adelboden-Sieger 2008 enttäuscht.

Auch sein jüngerer Bruder Michael Matt schied aus, Marco Schwarz verpasste als 41. die Qualifikation für den zweiten Durchgang.

Die Hausherren hielten bei weitem nicht mit den einmal mehr grandiosen Schweizer Ski-Fans mit. Im Riesentorlauf am Samstag hatte es das schlechteste Adelboden-Ergebnis der Geschichte gesetzt – keiner schaffte es in die Top-20, Carlo Janka war als Bester 21. Im Slalom lief es ähnlich miserabel. Nur Luca Aerni landete in den Punkterängen und wurde 19.

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