Ähnlich wie das kalifornische Sillicon Valley, gibt es im Süden Österreichs ein „Green Tech Valley“. Also eine Region, die rund 300 Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Startups vernetzt, die gemeinsam an nachhaltigen Lösungen für eine lebenswerte Zukunft arbeiten. Es zählt zu den führenden Innovationräumen Europas für grüne Technologien, Kreislaufwirtschaft und Klimaschutz. Eine aktuelle Erhebung des Green Tech Valley in Zusammenarbeit mit neun weiteren Partnerorganisationen brachte erneut die dynamische Green-Tech-Szene in Österreich vor den Vorhang: Sie führen landesweit 215 grüne Start-ups auf – darunter waren 24 Neugründungen im Jahr 2025. Inhaltlich stehen dabei vor allem die Bereiche Energie, Digitalisierung und Kreislaufwirtschaft im Fokus. Besonders Regionen mit technischen Universitäten – etwa Wien oder Graz – erweisen sich als fruchtbarer Boden für grüne Unternehmensgründungen. Gesamt gesehen zeigen diese jungen, innovativen Unternehmen eine beeindruckende thematische Vielfalt: Drei ausgewählte Best-Practice-Beispiele geben Einblick in die Bandbreite ihrer nachhaltigen Ansätze und grünen Technologien:

Hydrosolid. Das niederösterreichische Startup Hydrosolid im Bereich Energie wurde 2021 von den Brüdern Lukas und Michael Renz gemeinsam mit dem Juristen Clemens Regehr und dem Chemiker Merkur Smajlaj gegründet und speichert grünen Wasserstoff – sicher, recyclebar und ohne seltene Erden. Mithilfe einer von der Raumfahrt inspirierten Feststofftechnologie lässt sich Wasserstoff bei Niederdruck und zugleich hoher Energiedichte in deutlich kompakterer Form speichern als in herkömmlichen Drucktanks. Im Frühling 2025 konnte sich das Start-up nun auch ein Investment des Biotechnologieunternehmens SAN Group mit Hauptsitz in Österreich holen. Grüner Wasserstoff wird per Elektrolyse von Wasser durch erneuerbare Energiequellen wie Wind und Sonne gewonnen. Er wird bereits gespeichert und ist wichtig als nachhaltige Energiequelle. Jedoch werden dafür Hochdrucktanks mit einem Druck von 300 bis 700 Bar benötigt. Das ist nicht nur teuer, sondern mitunter auch gefährlich und so für die breite Anwendung oft unattraktiv. Hydrosolid schafft es, den grünen Wasserstoff mit nur 35 Bar Druck als Feststoff zu lagern: Stäbe, die in ihrer Form an einen überdimensionalen Silberbarren erinnern, bestehen aus wiederverwertbaren Materialien. Sie saugen den Wasserstoff bei Raumtemperatur auf und geben ihn bei leichter Erwärmung schonend wieder ab.
GMD GmbH. Das Tiroler Start-up „Geomorphing Detection“ im Bereich Digitales wurde im Februar 2024 gegründet und spezialisierte sich darauf, Naturgefahren wie etwa Steinschlag, Erdrutsche oder Hochwasser mit maßgeschneiderten Sensoriklösungen vorhersehbar zu machen. Ergänzend erkennt eine leistungsstarke Machine-Learning-Plattform in Echtzeit Risiken. Die GMD GmbH berät Gemeinden, Skigebiete oder Infrastrukturbetreibende und stattet sie gleichzeitig mit den notwendigen Werkzeugen und Lösungen aus, um den Herausforderungen des Klimawandels proaktiv begegnen zu können. Das Ziel ist es, international dazu beizutragen, Lebensräume sicherer zu machen, Umweltkatastrophen zu minimieren und nachhaltige Schutzmaßnahmen für kommende Generationen zu schaffen. Das digitale Herzstück der GMD GmbH ist die GeoSenseAI-Plattform, die relevante Umwelteinflüsse in Echtzeit erfasst, analysiert und visualisiert. Außerdem beinhaltet sie ein integriertes Alarmsystem, das kritische Schwellenwerte erkennt und automatisch Warnmeldungen per SMS, E-Mail oder PushNotification versendet. So werden Einsatzkräfte, Gemeinden oder Betreibende kritischer Infrastrukturen rechtzeitig informiert und verfügen über mehr Reaktionszeit. Im Frühjahr 2025 starteten GMD GmbH und der Deutsche Alpenverein ein Pilotprojekt zur Überwachung hochalpiner Wasserressourcen.

ProtectLiB. Das Grazer Start-up ProtectLiB aus dem Bereich Kreislaufwirtschaft wurde 2024 gegründet und setzt sich für das fachgerechte Recycling von Lithium-Ionen-Batterien ein. Diese finden sich in fast allen modernen, schnurlosen Geräten wie Smartphones, Laptops, Akkubohrern oder E-Bikes. Die drei Gründer Tobias Kopp, Jürgen Abraham und Chris Pichler entwickelten mit ProtectLiB ein vollautomatisches Schreddersystem, mit dem ausgediente Lithium-Ionen-Batterien ohne händische Vorarbeit sicher und direkt vor Ort zerkleinert werden können – auch wenn sie noch vollgeladen sind. Zudem besteht kein Risiko eines thermischen Durchgehens mehr, das zu Bränden oder giftigen Gasen führen kann. Dank der fortschrittlichen Technologie werden bei der Aufbereitung wichtige Rohstoffe wie Lithium, Kobalt und Nickel auf umweltschonende Weise zurückgewonnen. Statt also Altbatterien zu entsorgen, werden sie so zu wertvollen Ressourcen für neue Produkte.

>Mehr Informationen
• Green Tech Valley:
www.greentech.at
• Hydrosolid:
www. hydrosolid.com
• GMD GmbH:
www.gmd.care/de
• ProtectLiB:
www.protectlib.at
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