Stars würdigen "Superman"-Bösewicht Terence Stamp

Ein Leben für die Leinwand: Terence Stamp war mehr als nur ein Schauspieler; er war ein kulturelles Phänomen. Sein Durchbruch gelang ihm 1962 mit der Titelrolle in Peter Ustinovs „Die Verdammten der Meere“ (Billy Budd), wofür er eine Oscar-Nominierung erhielt. Sein blendendes Aussehen und seine intensive Leinwandpräsenz machten ihn schnell zu einem Symbol der rebellischen Energie der 1960er Jahre in London. Er arbeitete mit den größten Regisseuren seiner Zeit zusammen, darunter William Wyler in „Der Fänger“ (The Collector), Joseph Losey in „Modesty Blaise“ und Pier Paolo Pasolini in „Teorema“.
Spätere Generationen kannten ihn als den furchterregenden General Zod in „Superman II“ (1980), eine Rolle, die er mit unnachahmlicher Autorität und einem Hauch von campy Bösheit füllte. Seine Wandlungsfähigkeit zeigte sich erneut in „Priscilla – Königin der Wüste“ (1994), wo er als transsexuelle Dragqueen Bernadette Bassenger ein Publikum auf der ganzen Welt begeisterte – eine Rolle, die Mut und eine zutiefst menschliche Darstellung erforderte. Auch in Filmen wie „Wall Street“, „Big Eyes“ und zuletzt Edgar Wrights „Last Night in Soho“ bewies er seine anhaltende Relevanz und seinen unverwechselbaren Stil.
Die Reaktionen Hollywoods: Ein Meer von bewegenden Tributen
Die Nachricht von Terence Stamps Tod löste tiefe Trauer und Bewunderung bei seinen Kollegen und Fans aus. Viele teilten persönliche Anekdoten und würdigten seine außergewöhnliche Begabung:
Edgar Wright, Regisseur von „Last Night in Soho“, beschrieb Stamp als „freundlich, lustig und unendlich faszinierend“. Wright erinnerte sich an Stamps hypnotische Präsenz vor der Kamera: „Je näher die Kamera kam, desto hypnotischer wurde seine Präsenz. In Großaufnahme fixierte sein unblinzelnder Blick so kraftvoll, dass der Effekt außergewöhnlich war. Terence war ein wahrer Filmstar: Die Kamera liebte ihn, und er liebte sie zurück.“
Die legendäre Hollywood-Produzentin Gale Anne Hurd („Alien Nation“) hob Stamps „brillante Schauspielkunst“ und seine „hypnotischsten Augen“ hervor, die, so meinte sie, denen von Peter O'Toole in nichts nachstanden. Beide hätten „gleichermaßen unvergessliche Darbietungen“ geliefert.
„Priscilla“-Co-Star Guy Pearce verabschiedete sich mit den Worten: „Leb wohl, lieber Tel. Du warst eine wahre Inspiration, sowohl in als auch außerhalb von Absätzen. Wir werden immer Kings Canyon, Kings Road & F*****g ABBA haben. Alles Gute auf deiner Reise, 'Ralph'!“ – eine herzliche Anspielung auf ihre gemeinsamen Dreharbeiten.
Lou Diamond Phillips, der mit Stamp in „Young Guns“ spielte, äußerte sich „zutiefst traurig“. Er betonte, dass Stamp „uns alle geerdet und das Filmerlebnis wirklich aufgewertet“ habe. Phillips würdigte ihn als „so einen klassen, wunderschönen, großzügigen Mann.“
„Priscilla“-Autor und -Regisseur Stephen Elliott enthüllte, dass Stamp die Rolle zunächst aus Angst vor dem damaligen HIV/AIDS-Tabu ablehnte. Doch Stamp, ein Schauspieler, der immer Risiken einging, wie seine Arbeiten mit Fellini und Pasolini belegen, habe „den Schmerz dessen, was er durchmachte, in seine Darbietung gelegt, und das machte den Film aus.“ Elliott fügte hinzu: „Terence blieb für sich. Er war ein Enigma. Und dann tauchte er auf, benutzte seine Augen und brachte alle zum Schmelzen.“
Zahlreiche weitere Persönlichkeiten aus der Filmwelt, darunter BAFTA, David Sirota, Zack Stentz und Titus Welliver, schlossen sich den Tributen an und würdigten Stamps Vielseitigkeit, seinen einzigartigen Stil und seine Fähigkeit, jede Szene zu dominieren, sei es als ikonischer Bösewicht oder als überraschend liebenswerte Dragqueen.
Ein unvergängliches Vermächtnis
Terence Stamp wird als Schauspieler in Erinnerung bleiben, der über Genres und Rollenbilder hinweg begeisterte. Sein Vermächtnis ist das eines Künstlers, der mit jeder Rolle eine unverwechselbare Intensität und Menschlichkeit auf die Leinwand brachte. Seine „hypnotischsten Augen“ werden in den Herzen derer, die seine Arbeit liebten, weiterleuchten und seine bahnbrechenden Darbietungen werden künftige Generationen von Filmemachern und Schauspielern inspirieren. Die Filmwelt hat eine wahre Ikone verloren, deren Einfluss unvergessen bleiben wird.
Karriere-Highlights von Schauspieler Terence Stamp:
- Die Verdammten der Meere (Billy Budd) – 1962
- Der Fänger (The Collector) – 1965
- Teorema – Geometrie der Liebe – 1968
- Far from the Madding Crowd – 1967
- Poor Cow – 1967
- Superman – 1978
- Superman II – 1980
- Die Profikiller (The Hit) – 1984
- Staatsanwälte küßt man nicht (Legal Eagles) – 1986
- Wall Street – 1987
- Priscilla – Königin der Wüste – 1994
- The Limey – 1999
- Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung – 1999
- Die Geistervilla (The Haunted Mansion) – 2003
- Der Ja-Sager (Yes Man) – 2008
- Operation Walküre – Das Stauffenberg-Attentat – 2008
- Der Plan (The Adjustment Bureau) – 2011
- Song for Marion – 2012
- Big Eyes – 2014
- Die Insel der besonderen Kinder (Miss Peregrine’s Home for Peculiar Children) – 2016
- Das krumme Haus (Crooked House) – 2017
- Last Night in Soho – 2021
Diese Liste umfasst seine wichtigsten und bekanntesten Filmrollen sowie internationale Kino- und Festivalerfolge.
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