Eine aktuelle VCÖ-Untersuchung zeigt, dass in Österreich täglich eine Fläche in der Größe von sieben Fußballfeldern für den Verkehr verbaut wird. Bereits 2.000 Quadratkilometer sind in Österreich für den Verkehr verbaut – das entspricht der fünffachen Fläche Wiens! Der VCÖ fordert vor allem in den Städten mehr Grüninseln.
Der Verkehr trägt nicht nur durch seine Abgase, wie CO2 und Rußpartikel zur Erderwärmung bei. Auch die Verkehrsflächen heizen die Temperaturen auf. “Den Begriff Betonwüste gibt es aus gutem Grund. Asphalt kann Spitzentemperaturen von 60 bis 70 Grad erreichen. Im Schnitt erwärmt sich Asphalt um rund 18 Grad mehr als Luft. Wenn die Luft 37 Grad hat, dann sind es auf der Straße im Schnitt 55 Grad. Die aufgeheizten Straßen und Parkplätze geben zusätzliche Hitze an die Luft ab”, macht VCÖ-Experte DI Martin Blum aufmerksam. Auf schwarz lackierten Autos sind an die 75 Grad möglich, da könnte es sogar mit dem Braten von Spiegeleiern klappen.
Eine aktuelle VCÖ-Untersuchung zeigt, dass in Österreich immer mehr Flächen für den Verkehr verbaut werden. Im Jahr 1991 beanspruchte die Verkehrsinfrastruktur eine Fläche von 1.659 Quadratkilometer, im Jahr 2009 waren es bereits 1.999,1 qkm. Mittlerweile wurde die 2.000 qkm-Grenze überschritten, so der VCÖ. In den vergangenen 20 Jahren wurde für den Verkehr eine Fläche verbaut, die fast so groß wie Wien ist! “Im Schnitt wird jeden Tag in Österreich Verkehrsflächen in der Größe von 4,7 Hektar gebaut. Das entspricht der Fläche von sieben Fußballfeldern”, verdeutlicht VCÖ-Experte Blum.
Der VCÖ fordert mehr Grüninseln im Straßenraum und damit die Schaffung von natürlichen Schattenzonen. Schon einige Bäume, etwa zwischen Parkplätzen, verbessern lokal spürbar das Klima. Bei großen Parkplätzen, die es etwa bei Einkaufszentren und Supermärkten gibt, können ebenfalls einzelne Parkplätze zu Grünflächen umgebaut werden. “Der Klimawandel wird uns in Zukunft regelmäßig Hitzewellen bringen. Für ältere Menschen ist die Hitze lebensgefährlich. Deshalb ist es wichtig, jetzt Maßnahmen in die Wege zu leiten, damit zukünftige Hitzeperioden erträglicher werden”, stellt VCÖ-Experte Blum fest.
Die VCÖ-Untersuchung zeigt, dass in Österreich der Verkehr in Summe 6,4 Prozent des Dauersiedlungsraums beansprucht. Die Unterschiede je nach Bundesland sind sehr groß. In Oberösterreich machen die Verkehrsflächen 5,3 Prozent des Dauersiedlungsraums aus, in Salzburg 7,0 Prozent, in Kärnten bereits 8,3 Prozent und in Wien sogar 17,3 Prozent. Zum Vergleich: Für Erholungsflächen, wie etwa Parks, stehen derzeit in Österreich nur 0,6 Prozent des Dauersiedlungsraums zur Verfügung.
Rückfragen: VCÖ-Kommunikation, Christian Gratzer, (01) 8932697, (0699)18932695
VCÖ: Verkehrsflächen habe in Österreich massiv zugenommen (Flächen im Jahr 2009 (in Klammer Verkehrsflächen im Jahr 1991))
Burgenland: 150,1 qkm (128 qkm)
Kärnten: 192,1 qkm (166 qkm)
Niederösterreich: 620 qkm (522 qkm)
Oberösterreich: 349,2 qkm (292 qkm)
Salzburg: 100,1 qkm (80 qkm)
Steiermark: 361,6 qkm (277 qkm)
Tirol: 128,2 qkm (106 qkm)
Vorarlberg: 42,2 qkm (40 qkm)
Wien: 55,5 qkm (48 qkm)
Österreich 1.999,1 qkm (1.659 qkm)
Quelle: Umweltbundesamt, VCÖ 2010
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