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"Stark bewölkt": MUSA widmet sich der Wolke

Wolken als Motiv und Metapher in Kunst und Fotografie zeigt das Wiener Museum auf Abruf (MUSA). Die Ausstellung "Stark bewölkt" ist ab Freitag zu sehen.

77 Arbeiten von 65 Künstlern setzen sich dabei mit dem Thema Wolke auf unterschiedliche Weise auseinander. Gezeigt werden Fotografien, Gemälde und Installationen. Die Schau läuft bei freiem Eintritt bis zum 30. Mai.

Die Mehrzahl der Werke veranschaulicht das breite Farbspektrum des Himmels und die Vielfältigkeit möglicher Wolkenformationen. Die Wolke habe eine Zwitterstellung, erklärte MUSA-Leiter Berthold Ecker am Donnerstag in einer Pressekonferenz: “Einerseits ist sie ein Ding, das man aber nicht angreifen, sondern nur fühlen kann. Andererseits ist ihre Dinglichkeit dadurch so reduziert, dass sie Phänomencharakter bekommt.” Neben Ecker haben Johannes Karel und Timm Starl die Schau kuratiert.

Der Reigen umfasst Werke von äußerst wirklichkeitsgetreuem bis stark abstraktem Charakter. Zu sehen sind etwa zum Teil verfremdete Farb- und Schwarz-Weiß-Fotos, die zwischen düsterer Bedrohung und strahlender Unbeschwertheit unterschiedliche Stimmungen transportieren. Gleichzeitig beschäftigen sich viele Künstler mit dem Wolkensujet als etwas, das – so Ecker – “ständig im Fluss ist”.

In einer Collage werden etwa zahlreiche Polaroids (Trude Rind: “Himmel”, 1982) aneinandergereiht, die im Laufe eines knappen Jahres entstanden sind und zu verschiedenen Tages- und Nachtzeiten den Himmel vom jeweils selben Standpunkt abbilden. Während das Hintergrundmotiv – etwa Strommasten – von Aufnahme zu Aufnahme unverändert bleibt, dokumentieren eindrucksvolle Farbspiele und Wolkengebilde die stete Veränderung der Himmelslandschaft.

Iris Nitzl wiederum hat für ihre Arbeit “Für die Vögel” (2008) 24 mit Blau-Weiß-Variationen bemalte Glasplatten kreisförmig auf einem Sockel gruppiert, die den Himmel zu jeder Stunde eines Tages einfangen soll. Jochen Traar verweist in einer computerbearbeiteten Aufnahme auf von Menschen manipulierte Wolkenerscheinungen hin: “Man Made Skies” (2001) zeigt einen Kondensstreifen auf strahlend blauem Hintergrund.

Die ältesten Stücke der Ausstellung stammen aus den 1930er Jahren, die jüngsten sind erst im vergangenen Jahr entstanden. Sämtliche Werke stammen aus dem Besitz der Stadt Wien oder sind Leihgaben der Künstler. Ergänzend zu “Stark bewölkt” findet ein themenspezifisches Begleitprogramm statt, im Rahmen dessen u.a. Burkhard Stangl am 9. April (ab 19.00 Uhr) ein Konzert nach Elfriede Jelineks Text “Wolken.Heim” geben wird.

“Stark bewölkt” im MUSA, 1., Felderstraße 6-8;
Ab Freitag, 27. Februar bis 30. Mai bei freiem Eintritt;
Öffnungszeiten: Di, Mi, Fr 11.00 bis 18.00 Uhr, Do 11.00 bis 20.00 Uhr, So 11.00 bis 16.00 Uhr.
Internet: http://www.musa.at

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