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Stadthalle: Rapid souverän, Austria draußen

Bandenzauber 2009: Rekordsieger Austria enttäuschte und verlor das Derby gegen Rapid mit 0:6! Die Hütteldorfer untermauerten ihre Favoritenrolle und blieben als einziges Team ohne Gegentreffer. Die besten Bilder von Tag 1   |  Derby: Rapid-Austria 

Rapid souverän
Im mit Spannung erwarteten großen Wiener Derby gelang den Rapidlern der höchste Sieg gegen die Austria auf dem Stadthallen-Parkett überhaupt. Mit 6:0 wurden die Violetten aus der Halle geschossen. “Wir haben stark gespielt und gegen die Austria ist uns jede Aktion aufgegangen”, sagte Andreas Dober. Und Coach Peter Pacult fügte hinzu: “Wir haben zu Null und guten Fußball gespielt, das war schön. Kompliment an meine Mannschaft, das war in dieser Form nicht zu erwarten”. Die Hütteldorfer hatten zum Auftakt die Vienna mit 3:0 besiegt und blieben damit als einziges Team ohne Gegentreffer. Rapid stellte zudem mit Goalie Raimund Hedl den “Dribblanski” des Tages. “Das ist schon ungewöhnlich, freut mich aber sehr”, meinte Rapids Einsergoalie, der betonte, nur einen Beitrag geleistet zu haben.

Rekordsieger Austria enttäuschend
Während Rapid auf dem Weg zum ersten Titel seit 2004 ist, verabschiedete sich die Austria als Gruppenletzter und trifft im Spiel gegen den gesamtletzten Platz auf den LASK. Die Austria verlor nicht nur beide Spiele (2:3 gegen die Vienna, 0:6 gegen Rapid), sondern auch den jungen Defensivspieler Aleksander Dragovic. Der 17-Jährige erlitt im Gruppenspiel gegen die Vienna einen Nasenbeinbruch und fällt für drei bis vier Wochen aus. Ob das Talent operiert werden muss, wird erst Mitte der nächsten Woche entschieden. Im Lager der Veilchen herrschte Missstimmung. “Das 0:6 war eine Watschn”, war sich Trainer Karl Daxbacher bewusst. Neben der Klatsche ärgerten sich Daxbacher und Co. auch über eine stark umstrittene Entscheidung von Schiedsrichter Fritz Stuchlik in der Partie gegen die Vienna. In der vierten Minute sprang der Ball nach einem Okotie-Schuss beim Stand von 0:0 ins Feld zurück, der Ball hatte allerdings die Linie überquert. “Wenn man es jetzt im Fernsehen sieht, ist klar, dass der Ball zur Gänze über der Torlinie war”, gestand sich Stuchlik später nach den TV-Bildern ein. Wirklich spielentscheidend dürfte die Aktion allerdings nicht gewesen sein, meinte auch Austrias einziger Torschütze Lukas Mössner: “Das war einer Austria nicht würdig, so darf man sich nicht präsentieren.”

Magna mit zwei Siegen im Halbfinale
Niederösterreichs Beitrag zum Wiener Hallenturnier 2009 waren zwei Siege. Der SC Magna, gespickt mit Spielern aus dem Austria-Nachwuchs (Siebenhandl, Simkovic, Krajic, Sadovic) und geführt von Ex-Rapidler Sebastian Martinez, zeigte nach einer Halbzeit Anlaufzeit soliden Hallenfußball. “Wir haben schön kombiniert und viele Tore geschossen, was will man mehr”, war der von St. Pölten verpflichtete Goalgetter Sadovic (3 Tore) zufrieden. Die Erstliga-Werkstruppe trifft nun im Halbfinale auf die Vienna.

Vienna mit starker Vorstellung
Zehn Jahre ist es her, dass die Vienna zuletzt in einem Finale in der Wiener Stadthalle zu sehen war. 1999 verloren die Blaugelben gegen die Wiener Austria. 2009 ist (fast) alles anders. Die Vienna besiegte die Violetten in der Vorrunde mit 3:2 und trifft im Halbfinale auf den SC Magna. Goldtorschütze Andreas Fading: “Ich denke, dass wir den Leuten schönen Offensiv-Fußball bieten.” Tatsächlich hätten die Döblinger mit konsequenterer Chancenverwertung auch gegen Rapid (0:3) durchaus gewinnen können.

Sportklub ist wieder “in”
Der Wiener Sportklub buchte mit einem Sieg gegen den LASK vorzeitig das Halbfinal-Ticket. Die 2:9-Niederlage gegen Magna Wiener Neustadt fiel zwar deutlich aus, tat der schwarz-weißen Sicht der Dinge aber keinen Abbruch. Der Regionalligist aus Dornbach ist wieder “in”. Von der aufgelegten Stadionzeitung “Alszeilen” waren 2.000 Stück binnen kürzester Zeit vergriffen, wie Manager Christian Hetterich schilderte. “Der Sieg gegen den LASK war unerwartet. Früher waren wir in der Stadthalle Kanonenfutter. Es war uns sehr wichtig, diesen Status loszuwerden.” Dennoch war nicht alles eitel Wonne für den Traditionsverein: So zeigte sich Hetterich enttäuscht von der Zuschauerresonanz beim Spiel gegen den FC Magna. Mit ein Grund könnte das dichte Programm gewesen sein, dass den Zuschauern kaum Atempausen gönnte. So nahmen viele der 9.000 Besucher in der ausverkauften Halle vor dem unmittelbar anschließenden Duell Rapid-Austria eine “Auszeit”. Der Sportklub-Manager freute sich trotzdem auf den zweiten Tag und wünschte seinem Team “im Finale die Vienna, um einmal aus dem Schatten der Großklubs zu steigen.” Eine Finalteilnahme beim Bandenzauber gelang dem Sportklub zuletzt 2003.

LASK “nicht so präsentiert wie erhofft”
Bundesligist LASK enttäuschte auf allen Linien. Die Linzer blieben weit unter den Erwartungen und kassierten trotz technisch versierter Spieler wie Klein, Prager, Pichler, oder Saurer zwei Niederlagen. War die erste noch durchaus unglücklich (3:4 nach Golden Goal gegen Magna), so gab es nach der deutlichen Schlappe gegen den Sportklub (2:5) nur noch Gedanken an sonntägliche Schadensbegrenzung – gegen die Austria soll ein Sieg her. “Wir sind mit einer sehr jungen Mannschaft angetreten, grundsätzlich war es okay, wir haben uns aber nicht so präsentiert wie erhofft”, resümierte Trainer Lindenberger nach dem ersten Tag in der Wiener Stadthalle.

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