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St. Galler Polizist betrunken zum Dienst erschienen

Ein St. Galler Polizist soll im Januar betrunken zum Einsatz am Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos erschienen sein. Die St. Galler Kantonspolizei hat zum Vorfall eine Voruntersuchung eingeleitet.

Ein Vorgesetzter habe gemerkt, dass einer seiner Untergebenen alkoholisiert sei, bestätigte der St. Galler Polizeikommandant Alfred Schelling auf Anfrage einen Bericht der «SonntagsZeitung». Es sei ein Atemluft-Alkoholtest durchgeführt worden. Zum Vorfall führt die St. Galler Polizei eine Voruntersuchung durch.

Es kam laut Schelling auch zu einer Auseinandersetzung zwischen dem Polizisten und dessen Chef. Die Voruntersuchung habe aber ergeben, dass der Polizist seinen Vorgesetzten nicht unmittelbar mit der Dienstwaffe bedroht habe.

Nach Abschluss der Untersuchung voraussichtlich Anfang nächster Woche werde der Fall dem St. Galler Sicherheits- und Justizdepartement übergeben mit dem Antrag, ein Disziplinarverfahren zu eröffnen.

Zudem erhalte die Bündner Staatsanwaltschaft die Akten, um zu prüfen, ob der Polizist sich möglicherweise auch strafrechtlich verantworten muss. Der Bündner Staatsanwalt ist zuständig, weil der Vorfall auf Bündner Boden stattfand.

Untersuchungen nach Freitod WEF-Sicherheitschef

Die Bündner Justizdirektorin Barbara Janom Steiner lässt den Alkoholkonsum von Polizisten im Vorfeld des WEF in Davos intern abklären, wie sie letzten Montag bekanntgab. Die Untersuchung ist eine Folge der Ereignisse um den Freitod des WEF-Sicherheitschefs und Bündner Polizeikommandanten.

Nach dem aktuellen Wissenstand haben vier von fünf Polizisten, darunter der Polizeikommandant sowie zwei Zivilangestellte der Kantonspolizei am Sonntag, 24. Januar in Davos mit einem Glas Röteli, einem Bündner Likör, auf das bevorstehende WEF angestossen. Der Polizist, welcher die Gruppe fuhr, trank keinen Alkohol.

WEF-Sicherheitschef und Polizeikommandant Markus Reinhardt hatte sich am 26. Januar, einen Tag vor der WEF-Eröffnung, mit der Dienstwaffe in einem Hotel in Davos das Leben genommen. Die Ursachen, die ihn zu dieser Tat bewegten, sind unklar. Einen Abschiedsbrief hinterliess er nicht.

Reinhardt war am Sonntag davor alkoholisiert auf der Einsatzzentrale des WEF-Sicherheitsdienstes aufgetaucht und hatte sich danach auf den Sicherheitsrundgang begeben, auf dem mit Röteli angestossen wurde.

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