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Sri Lanka: Waffenstillstand beendet

In Sri Lanka drohen neue Kämpfe zwischen den Rebellen und der Armee. Ein Anführer der Tamilen-Rebellen hat den seit vier Jahren geltenden Waffenstillstand am Montag für nichtig erklärt.

„Der Krieg hat wieder angefangen, und wir sind bereit“, sagte der Chef des politischen Arms der Rebellen in der Unruhe-Region Trincomalee. Man werde zurückschlagen, sollten die Regierungstruppen in das Gebiet einfallen.

In den vergangenen Tagen hatten sich die aufständischen Befreiungstiger von Tamil Eelam heftige Gefechte mit singhalesischen Truppen geliefert. Darin ging es um die Kontrolle über eine Schleuse, die nach Regierungsangaben blockiert wird, um die Wasservorsorgung außerhalb des Einflussgebietes der Rebellen zu behindern. Die Kämpfe nährten Sorgen von Beobachtern, der asiatische Inselstaat könne erneut in einen Bürgerkrieg abgleiten. Vor einem 2002 geschlossenen Waffenstillstand waren mehr als 65.000 Menschen bei einem zwei Jahrzehnte währenden Bürgerkrieg ums Leben gekommen.

Trotz des Waffenstillstandes sind allein in diesem Jahr rund 800 Menschen bei Gefechten und Anschlägen ums Leben gekommen. Eine Gruppe von fünf nordischen Ländern überwachte bisher die fragile Waffenruhe. Allerdings kündigten Finnland und Dänemark nun an, ihre Beobachter aus Sicherheitsgründen abzuziehen.

Hintergrund für den Rückzug war die Erklärung der Europäischen Union Ende Mai, die LTTE-Rebellen künftig als Terroristen einzustufen. Die Befreiungstiger hatten daraufhin EU-Vertreter in der Beobachtergruppe aufgefordert, das Land zu verlassen. Schweden hat über das weitere Vorgehen noch keine Entscheidung gefällt.

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