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Sri Lanka: Gewaltwelle ebbt nicht ab

Einen Tag nach den Seegefechten zwischen tamilischen Rebellen und Regierungstruppen vor der Küste Sri Lankas ist es in dem südasiatischen Inselstaat zu neuer Gewalt gekommen.

Nach Polizeiangaben griffen Aufständische nahe der nördlichen Stadt Vavuniya – in unmittelbarer Nähe des von den Rebellen kontrollierten Landesteiles – ein Fahrzeug an und töteten drei Polizisten. Dafür sei die Gruppe Befreiungstiger von Tamil Eelam (LTTE) verantwortlich, erklärten die Behörden.

Die Rebellen wiederum teilten mit, auch sie seien angegriffen worden: Abtrünnige Kämpfer hätten zusammen mit Sicherheitskräften das Rebellengebiet im Osten der Insel beschossen. Daraufhin hätte die LTTE das Feuer erwidert, Opfer habe es aber keine gegeben.

Am Samstag wurden bei schweren Gefechten nach offiziellen Angaben mehr als 30 Menschen getötet, die meisten davon Aufständische. Die Regierung macht die LTTE für den jüngsten Anschlag auf einen Bus verantwortlich, dem 64 Menschen zum Opfer fielen. Schon am Donnerstag und Freitag hatte die Armee daher aus Vergeltung Ziele nahe der Rebellenhochburg Kilinochchi angegriffen. Die Rebellen bestritten, den Anschlag verübt zu haben.

Damit kamen seit Donnerstag mehr als 100 Menschen bei den Auseinandersetzungen ums Leben – den schlimmsten seit einem Waffenstillstandsabkommen im Jahr 2002. Internationale Beobachter befürchten nun, dass Sri Lanka erneut am Rande eines Bürgerkrieges steht.

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