Hoher Rohölpreis, schwacher Euro, Iran-Krise: Es sind überwiegend internationale Faktoren, die Österreichs Autofahrern bei jedem Blick auf die Tankanzeige Kopfzerbrechen bereiten – und den Spritpreis nahezu täglich von einem Hoch zum nächsten treiben. Erst am Donnerstag verzeichnete der ÖAMTC beim Super mit einem österreichweiten Durchschnittspreis von 1,455 Euro erneut ein Rekordhoch, Diesel lag mit 1,435 Euro nur knapp unter dem Rekordjahr 2008. Trauriger Spitzenreiter in Sachen Spritpreise war einmal mehr Vorarlberg: Mit 1,484 Euro lag Super nur noch knapp unter der 1,50- Euro-Schwelle, Diesel kostete im Durchschnitt 1,469 Euro. Mit dem bevorstehenden Wochenende befürchtet der ÖAMTC darüber hinaus ein erneutes Knacken der Rekordwerte. Ist eine Trendumkehr absehbar? „Das sehe ich derzeit nicht. Wir befürchten, dass Sprit nochmals teurer wird“, sagt ÖAMTC-Verkehrswirtschaftsexperte Martin Grasslober gegenüber den VN.
Sparen durch Vergleichen
Die Gründe für das derzeitige Hoch seien vielseitig. Zum einen treibe der hohe Rohölpreis die Spritpreise nach oben, der schwache Euro leiste sein Übriges. Und: „Es ist problematisch, dass die Spotmarktpreise in Rotterdam nicht transparent sind“, sagt Grasslober. Die Daten seien nicht frei zugänglich – und damit auch nicht nachvollziehbar. Hier müsse endlich die EU tätig werden.
Was können die Konsumenten tun? „Vergleichen“, betont der ÖAMTC-Experte. „Am Montag sind die Preise tendenziell günstiger als am Wochenende.“ Die Tankstellenbetreiber dürfen laut Spritpreisverordnung die Preise darüber hinaus nur noch einmal täglich verändern – erfahrungsgemäß tanke man in Österreich daher am Montag kurz vor 12 Uhr mittags am günstigsten.
Angesichts der hohen Spritpreise wird indes der Ruf nach einer staatlichen Regulierung immer lauter. „Ich bin kein Freund von staatlichen Regulierungen, aber wenn der freie Markt so versagt wie im Mineralölbereich und viele Menschen nicht mehr wissen, wie sie den notwendigen Treibstoff bezahlen können, muss der Staat regulierend eingreifen“, sagt FPÖ-Landesparteichef Dieter Egger.
Spritspar-Tipps
Beim Losfahren
» Auf Kavaliersstart verzichten, früh schalten (Kostenersparnis bis zu 15 Prozent)
» Motor nicht im Leerlauf warmlaufen lassen
» Bei langen Rotphasen Motor ausschalten
Optimale Gangwahl
» Schnell in die nächsten Gänge schalten
» Niedertourig fahren (aber nicht untertourig)
Vorausschauendes Fahren
» Fuß vom Gas statt bremsen und beschleunigen (sofern es die Verkehrssituation zulässt)
» Beobachtung der Anzeige des Bordcomputers und Ausrichtung der Fahrweise auf den günstigsten Verbrauch
» Vor dem Anhalten Wagen (etwa vor der Ampel) mit eingelegtem Gang ausrollen lassen
Geschwindigkeit
» Gleichmäßig 110, 120 oder 130 km/h (soweit erlaubt) auf der Autobahn fahren
» 100 km/h statt 130 km/h spart bis zu zwei Liter auf 100 km. Also hohe Geschwindigkeiten vermeiden
Stromverbrauch reduzieren
» Stromverbraucher, die nicht benötigt werden, abschalten (etwa Klimaanlage)
» Auf Extras wie elektrische Fensterheber verzichten
» Trotz guter Sicht eingeschaltete Beleuchtung führt zu höherem Spritverbrauch
Fahrzeugbeladung
» Keine unnötigen Lasten mit dem Kfz transportieren, Auto regelmäßig entrümpeln
» Dachgepäck erhöht Verbrauch: Mittelklassewagen mit drei Fahrrädern auf dem Autodach verbraucht bei Tempo 100 2 l/100 km mehr, bei 130 ca. 4 l/100 km
» Auch Dachgepäckträger und Dachboxen nach Gebrauch gleich wieder abmontieren
Reifendruck und Motoröl
» Richtigen Reifendruck wählen: ein halbes Bar weniger Reifendruck und der damit verbundene höhere Rollwiderstand kann den Verbrauch um etwa fünf Prozent erhöhen
» Leichtlaufreifen montieren
» Leichtlauföl benutzen
Bewusstes Benutzen des Kfz
» Verzicht auf Kurzstreckenfahrten: Fahrten, die kürzer sind als 5 km, verbrauchen überdurchschnittlich viel Sprit
Günstig tanken
Super
» BP, Arlbergstraße, Dornbirn-Hatlerdorf: 1,404 Euro
» LoackerTours, Bundesstraße, Koblach: 1,429 Euro
» Shell, Lustenauer Straße, Dornbirn: 1,447 Euro
Diesel
» BP, Arlbergstraße, Dornbirn-Hatlerdorf: 1,404 Euro
» Vögel Transporte, Säge, Doren: 1,428 Euro
» LoackerTours, Bundesstraße, Koblach: 1,439 Euro
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