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SPÖ für Totalverbot von Neonicotinoiden

Pestizide sollen von den Feldern verschwinden
Pestizide sollen von den Feldern verschwinden
Die SPÖ ist für ein Gesamtverbot von Neonicotinoiden, sofern dies in der kommenden EU-Verordnung umgesetzt werden kann, sagte Landwirtschaftssprecher Gaßner am Rande der SPÖ-Enquete "Bienen schützen - Pestizide verbieten" am Montag im Parlament. Wie sie ihren Koalitionspartner ÖVP überzeugen will, der sich bisher gegen ein Gesamtverbot ausgesprochen hat, ließ Gaßner offen.

Theoretisch hätte die SPÖ bereits am Mittwoch Gelegenheit dazu, ihr Vorhaben in die Praxis umzusetzen. Im Land- und Forstwirtschaftsausschuss des Nationalrates wird unter anderem ein Verbot für das Ausbringen von mit Neonicotinoiden behandelten Wintergetreide von den Grünen zur Abstimmung beantragt.

“Große Chance für Landwirtschaft”

Auch SPÖ-Umweltsprecher Weninger forderte ein rasches Verbot von Neonicotinoiden und ein umfassendes Programm zur gesunden Entwicklung von Bienen. “Die aktuelle Diskussion um das Bienensterben und das Verbot von Neonicotinoiden birgt eine große Chance für die österreichische Landwirtschaft und den Umweltschutz in sich. Jetzt müssen die Weichen für eine umwelt- und gesundheitsbewusste Landwirtschaft, für nachhaltige Produktionsweisen und gegen Monokulturen gestellt werden”, so Weninger.

Verbot könnte erst der Anfang sein

Es könnte aber sein, dass die EU ihre Bestimmungen noch einmal verschärft, bevor sich die nationalen Parteien geeinigt haben. Wie der Präsident der Europäischen Berufsimker Walter Haefeker sagte, dürfte das Verbot der drei Neonikotinoide Imidacloprid, Clothianidin sowie Thiamethoxam erst der Anfang gewesen sein. Haefeker ging vielmehr davon aus, dass es letztlich zu einem Aus für sämtliche Neonicotinoide samt ihrer Nachfolgeprodukte kommen wird, da die ablehnenden Staaten in der EU klar in der Minderheit sind.

(APA)

 

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