“Ich wollte eine Dissertation mit einem praxisbezogenen Thema schreiben. Geworden ist es dann eine Arbeit über die liechtensteinische Treuhandschaft, und so hat sich mein besonderes Verhältnis zu Liechtenstein und seinem Recht ergeben. Mein Doktorvater in Innsbruck war Univ.-Prof. Dr. Karl Kohlegger, der auch hohe Ämter in Liechtenstein bekleidete.” So der 46-jährige Rechtsanwalt Dr. Harald Bösch. Er hat nach Abschluss seines Doktoratsstudiums an einem Forschungsprojekt über die Liechtensteinische Stiftung gearbeitet und darüber ein umfangreiches Werk veröffentlicht. Der gebürtige Lustenauer Bösch, der seit 1996 als selbständiger Anwalt in Bregenz tätig ist, hat seit 2007 auch eine Niederlassung in Vaduz. “Ich habe auch einen Einfluss auf die Rechtssprechung des Obersten Gerichtshofes in Liechtenstein ausgeübt und werde entsprechend oft zitiert”, freut sich der zweifache Familienvater, der sich mit einer Reihe von Veröffentlichungen einen sehr guten Ruf auch in Liechtenstein erwerben konnte. Daneben gab es zahlreiche Einladungen zu Vorträgen und Präsentationen im Ausland.
Hobby: Privathistoriker
Bösch, der sich in seiner Freizeit als Privathistoriker, aber auch mit der Fischerei beschäftigt, ist nach eigenen Worten vom Ausmaß der gegenwärtigen Steueraffäre betreffend illegale Stiftungen von Deutschen in Liechtenstein “nicht wirklich überrascht ohne das aber rechtfertigen zu wollen”. Liechtenstein sei eine ”Steueroase”, wie viele andere auch allerdings mit der Besonderheit, dass sie nicht “weit vom Schuss” wie die meisten anderen liege, sondern mitten in Europa. “Und Steueroasen profitieren eben umso mehr, je höher die Steuern in den umliegenden ,Steuerwüsten sind”, meint Bösch zur aktuellen Situation.
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