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Sperger sieht von Klage ab

Dem FC Lustenau gehen beim Ablösestreit um Harun Erbek mit dem SV Ried 100.000 Euro durch die Lappen.

Enttäuschung – mit diesem Begriff lässt sich am besten Ausdrücken, was Dieter Sperger derzeit empfindet. Der Präsident des FC Lustenau kann nur noch den Kopf schütteln, wenn er auf den Fall Harun Erbek angesprochen wird.

Erbek war in der Sommerpause vom FCL zum Bundesligisten SV Ried gewechselt. Nun, da sich der Mittelfeldspieler als echte Verstärkung für die Oberösterreicher herausgestellt hat, weigert sich sein neuer Klub, die vereinbarte Ablösesumme zu zahlen. Aus Ried sollen nur 27.000 Euro Ausbildungsentschädigung nach Lustenau fließen. Von den weiteren 100.000 Euro Ablöse wollen die Rieder nichts mehr wissen.

Die Innviertler berufen sich auf den Vertrag, den Erbek beim FC Lustenau hatte. In dem gab es den Passus „Wird die Option auf eine Vertragsverlängerung gezogen, sind die Konditionen neu zu verhandeln. Peter Vogl, Rechtsanwalt des SV Ried, bezeichnet diese Option des FC Lustenau als „absolut rechtswidrig“.

So wird auch das Urteil des Senats 2 der Bundesliga, der sich mit dem Ablösestreit befasst, wohl zu Ungunsten des FC Lustenau ausfallen. Zumal Erbek von der Bundesliga bereits die Freigabe für den SV Ried erhalten hat.

Wo ist die Geschlossenheit?

„Es ist enttäuschend, dass sich ein Verein wie Ried so verhält“, bedauert FC-Präsident Sperger den Umstand, dass der Bundesliga-Klub sogar einen Anwalt eingeschaltet hat, um die Ablösesumme zu sparen. „Da spricht man bei der Bundesliga immer von Geschlossenheit, und muss dann feststellen, dass davon keine Spur ist. Wir sind in der Red-Zac dazu da, Spieler auszubilden, die dann den Bundesligisten weiterhelfen. Das können wir aber nicht zum Nulltarif machen“, so Sperger.

Der FCL-Präsident war sogar bereit, sich auf einen Kompromiss einzulassen, und den Reidern die Hälfte der Ablösesumme zu erlassen. Aber auch dazu waren die Herrschaften um Peter Vogel nicht bereit.

Falls sich der Senat 2 der Bundesliga – wie zu erwarten – gegen Lustenau entscheidet, bleibt dem FC nur der Gang vor ein Arbeitsgericht. Darauf will sich Sperger aber nicht einlassen: „Wenn, dann könnten wir nur Harun Erbek wegen Vertragsbruch klagen. Das haben wir allerdings nicht vor, da wir Harun nicht schaden wollen.“

Salomon gibt Einstand

Es gibt aber auch Positives zu berichten: Mit Manuel Salomon präsentiert sich im Testspiel gegen Regionalligisten BW Feldkirch der letzte Neuzugang. Der U19-Teamspieler hinterließ beim 3:1-Erfolg der Lustenauer einen starken Eindruck. Im letzten Spiel vor Saisonbeginn erzielten Sidinei de Oliveira (2) und Marquinhos die Treffer für Lustenau. Zuvor hatte Thomas Beck die Feldkircher in Führung gebracht.

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