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Spekulationen über Bündnis Obama-Clinton

Ein privates Treffen der vormals erbitterten Konkurrenten Barack Obama und Hillary Clinton hat Spekulationen über eine gemeinsame Kandidatur angeheizt.

Die beiden demokratischen Senatoren hätten am Donnerstagabend eine “produktive Diskussion” über die wichtige Arbeit geführt, die bis zu einem Wahlerfolg im November anstehe, erklärten die Wahlkampfteams von Clinton und Obama laut Medienberichten.

Zuvor hatte Clinton, die am Samstag offiziell das Ende ihrer Bewerbung um die Präsidentschaftskandidatur verkünden will, ihr Interesse an dem Vizeposten bestritten. Ob die New Yorker Senatorin das Amt trotzdem annähme, wenn Obama es ihr anböte, blieb unklar.

Über Inhalte des von Clinton und Obama geheim gehaltenen Treffens wurde zunächst nicht bekannt. Laut “New York Times” ging der Anstoß zu der Zusammenkunft in Washington von Clinton aus, die sich am Mittwoch zugunsten Obamas aus dem Rennen um die Präsidentschaftskandidatur zurückgezogen hatte. Die “Washington Post” berichtete, das Treffen habe im Haus der demokratischen Senatorin Dianne Feinstein stattgefunden. Dem Fernsehsender CNN zufolge waren außer Clinton und Obama nur ihre engsten Vertrauten dabei.

Zuvor hatte Clintons Wahlkampfteam erklärt, die ehemalige First Lady strebe nicht die Vizepräsidentschaft an und “niemand spricht für sie außer sie”. Die Wahl seines Stellvertreters liege bei Obama, “und nur bei ihm”.

Der Senator aus Illinois sagte am Donnerstag dem Fernsehsender CNN, der Name Clinton stehe natürlich auf “jeder Liste”, wenn es um die Vizepräsidentschaft gehe. Er kündigte an, bald das Gespräch mit Clinton zu suchen: “Wir werden ein Gespräch darüber haben, wie wir weitermachen und die Kräfte bündeln, um sicher zu stellen, dass wir im November Erfolg haben.” Zugleich betonte er, um gute Entscheidungen zu treffen, dürften diese nicht zu schnell und nicht unter Druck gefasst werden.

Obama hatte zuvor bei einer Wahlkampfveranstaltung im Bundesstaat Virginia Clinton überschwänglich gelobt. “Dank ihr bin ich ein besserer Kandidat geworden, und sie verdient unseren Respekt und unseren Dank”, sagte er vor 25.000 Anhängern in Bristol. Zugleich rief er die Demokraten zur Geschlossenheit im Präsidentschaftswahlkampf auf: “Ich weiß, dass wir nicht gespalten sein werden.”

Clinton hat für Samstag eine Kundgebung in Washington angekündigt, bei der sie offiziell ihren Verzicht auf die demokratische Präsidentschaftskandidatur verkünden und Obama ihre Unterstützung aussprechen will. “Senatorin Clinton hat im gesamten Prozess deutlich gemacht, dass sie alles tun wird, damit ein Demokrat in das Weiße Haus gewählt wird”, erklärte ihr Wahlkampfteam. Clinton betonte, sie habe stets gesagt, wenn Obama auf dem Parteitag nominiert werde, werde sie ihn unterstützen, “und ich gedenke dieses Versprechen einzuhalten”.

Mit dem 46-jährigen Senator wird sich erstmals ein afro-amerikanischer Politiker als Spitzenkandidat der Demokraten um die Präsidentschaft bewerben. Am Dienstagabend hatte er nach den letzten Vorwahlen in den Bundesstaaten Montana und South Dakota die zur Nominierung auf dem Parteitag Ende August nötige Zahl von 2118 Delegierten erreicht.

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