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"Spekulation noch verfrüht"

ÖVP- Parteichef LH Dr. Herbert Sausgruber hat am Wahlsonntag alles überstrahlt. "Ich habe das Wahlziel klar übertroffen“, sagt der im Interview mit den "VN“.

VN: Wie fühlen Sie sich nach dem Bekanntwerden des Ergebnisses?

Sausgruber: Ich freue mich und bin sehr dankbar. Ich bin sehr froh, dass die Bevölkerung der Volkspartei einen klaren Auftrag erteilt hat, den bisherigen Kurs weiterzufahren.

VN:War die Abgrenzung der Bundes-ÖVP das Erfolgsrezept?

Sausgruber: Wahrscheinlich ist der Erfolg doch auf ein hohes Maß der Zustimmung der Bürger in unsere bisherige Politik gewesen. Das Vertrauen in die wirtschaftlichen Impulse und die soziale Ausgewogenheit. Und natürlich eine gewisse Distanz zu Wien und Brüssel. Die Abgrenzung sollte man dennoch nicht übersteigern. Wir haben den Landesstandpunkt zum Beispiel in einigen wichtigen Fragen vertreten. Ich nenne die Beispiele Krankenkasse und Wohnbauförderung. Auf der anderen Seite haben wir wesentliche Themen mit der Bundes-ÖVP mitverhandelt, etwa die Steuerreform und den Stabilitätspakt.

VN: Was sagen Sie zum Absturz der Freiheitlichen und der Kleinen?

Sausgruber: Das Abschneiden der Mitbewerber kommentiere ich nicht.

VN: Vor der Wahl hat die ÖVP stets betont, einen Koalitionspartner in die Regierung zu holen. Ist nach dem gestrigen Erdrutschsieg nun auch eine Alleinregierung denkbar?

Sausgruber: Es werden Parteigespräche geführt, in der Reihenfolge der Stärke. Was denkbar ist und was nicht, wird danach entschieden. Ich wehre mich gegen sämtliche Spekulationen.

VN: Ist eine Alleinregierung denkbar?

Sausgruber: Mein Wahlziel war das Halten der 18 Mandate. Aber ich habe nie verschwiegen, dass ich nicht gekränkt bin, wenn es mehr werden. Ich werde, wie angekündigt, mit der zweitstärksten Partei, also der SPÖ, zuerst Gespräche führen und dann mit den Freiheitlichen und den Grünen. Entscheiden werden dann inhaltliche Vorstellungen.

VN:Worauf führen Sie die geringe Wahlbeteiligung zurück?

Sausgruber: Auf die Aufhebung der Wahlpflicht.

VN: Wie geht es in den nächsten Tagen nun weiter? Bis wann steht eine neue Regierung?

Sausgruber: Ich bin am Montag wegen Asylfragen in Wien. Am Dienstag oder Mittwoch beginnen wir dann mit den Gesprächen über mögliche Regierungskooperationen. Spätestens bis zum 5.Oktober muss die Vorarlberger Landesregierung stehen.

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