Auf dem Treffen am Air-France-Sitz am Flughafen Charles-de-Gaulle bei Paris wurde über die Sparpläne der Air-France-Spitze gesprochen, durch die nach Gewerkschaftsangaben bis zu 2.900 Stellen in Gefahr sind. Nach dem Eindringen der Demonstranten wurde die Sitzung unterbrochen. “Diese Gewalt ging von einigen besonders aggressiven Einzelpersonen aus, während die Demonstration streikender Mitarbeiter bis dahin ruhig verlaufen war”, hieß es vom Unternehmen weiter.
Video: Air-France-Mitarbeiter stürmen Firmenzentrale
2.900 Arbeitsplätze wackeln
Air-France-Chef Frederic Gagey hatte den Arbeitnehmervertretern einen neuen Sparplan vorgestellt: 2.900 Arbeitsplätze wackeln. Betroffen sein könnten 300 Piloten, 900 Flugbegleiter und 1.700 Mitarbeiter des Bodenpersonals.
Durch Billigflieger unter Druck geraten
Air France ist in Europa durch Billigflieger und bei Langstreckenflügen durch die Konkurrenz von Fluggesellschaften aus dem Nahen Osten unter Druck geraten. Mit dem Sparplan “Perform 2020” wollte die Fluggesellschaft wieder wettbewerbsfähiger werden, Verhandlungen mit den Gewerkschaften scheiterten aber. Vergangene Woche gab der Verwaltungsrat des Konzerns daher grünes Licht für einen alternativen Sparplan.
Entlassungen nicht ausgeschlossen
Air France setzt nicht mehr nur auf das freiwillige Ausscheiden von Mitarbeitern, sondern schließt auch Entlassungen nicht aus. Gespart werden soll zudem im Langstreckennetz: Gagey sagte am Montag vor den Gewerkschaftsvertretern, 2016 sollten fünf Flugzeuge aus der Langstreckenflotte abgezogen werden, 2017 dann neun weitere. Bei 22 Verbindungen soll die Zahl der angebotenen Flüge reduziert werden.
Im Streit mit der Konzernführung hatten drei Gewerkschaften für Montag zu Streiks aufgerufen. Air France erwartete aber keine größeren Behinderung: Die Fluggesellschaft wollte keine Flüge streichen und rechnete lediglich mit Verspätungen.
(APA)
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