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Spanische Studie: Gen-Mais "vertreibt" normalen Kukuruz

Auch wenn die Proponenten der genmanipulierten Agrarwirtschaft behaupten, dass ein friedliches Nebeneinander von gentechnisch veränderten und nicht veränderten Saaten möglich wäre, eine spanische Studie belegt das Gegenteil.

Zwischen 2004 und 2007 reduzierte sich die Anbaufläche von “Bio-Kukuruz” um 75 Prozent, in Katalonien von 2002 auf 2005 um fünf Prozent. Der Grund liegt laut einer neuen spanischen Studie darin, dass es eben keine Infrastruktur zur Trennung der Saaten gibt.

Rosa Binimelis vom Institut für Umweltwissenschaften und Technologie der Autonomen Universität Barcelona und die Co-Autoren haben erstmals im großen Stil für Spanien die Auswirkungen des Anbaus von Gen-Mais untersucht, der in Spanien im Jahr 1999 begann. Mittlerweile wird Bt-Mais in Katalonien auf 23.000 Hektar angebaut, das sind 55 Prozent der Mais-Kultivierungsfläche. In Aragon sind es 35.900 Hektar oder 42 Prozent.

Das Problem liegt darin, dass in beiden Regionen der Mais vom Einkauf des Saatgutes bis zur Vermarktung zumeist über Genossenschaften läuft. Und die haben für dieses Produkt eben nur eine Infrastruktur. Somit ist auch eine Vermischung von Gentech-Sorten und “Bio-Kukuruz” nicht verhinderbar.

Die Konsequenz: Überhandnehmen des Gen-Mais, wie es sich die dahinter steckenden Saatgut-Konzerne nur wünschen können. In Aragon fiel die Anbaufläche für normalen Mais um 75 Prozent, in Katalonien um fünf Prozent. Die Wissenschafter, die ihre Studie im Journal of Agricultural and Environmental Ethics publilziert haben, sprechen insgesamt von einer “unmöglichen Koexistenz” der beiden Saatgut-Welten.

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