Wie der Chef der konservativen Volkspartei (PP) am Sonntag laut spanischen Medienberichten erklärte, habe der Massenprotest vom Samstag gezeigt, dass eine Lockerung der Abtreibungsrechte in Spanien von der großen Mehrheit der Bevölkerung nicht gewünscht wird. Am Samstag protestierten rund 1,2 Millionen Spanier in Madrid gegen die geplante Liberalisierung der Abtreibungsgesetze.
“Jedes Leben zählt” lautete das Motto der Massenkundgebung, zu der ein Aktionsbündnis von mehr als 40 Vereinigungen aufgerufen hatte. Die Organisatoren, in der Mehrheit katholische und der PP nahe stehende Verbände, charterten sogar drei Flugzeuge sowie 600 Busse, um Menschen aus allen Teilen Spaniens in die Hauptstadt zum Protestmarsch zu bringen.
Die sozialistische Regierung plant die bisher geltende Indikationslösung durch eine Fristenregelung zu ersetzen. Danach sollen Schwangerschaftsabbrüche künftig bis zur 14. Woche straffrei bleiben. In Sonderfällen – wie bei gesundheitlichen Gefahren für die Frau oder bei schweren Missbildungen des Fötus – sollen Abtreibungen bis zur 22. Schwangerschaftswoche zulässig sein. Danach ist das Einverständnis eines Ärztekomitees erforderlich. Eine weitere Neuerung: Lässt eine Frau außerhalb dieses Rahmens abtreiben, droht ihr nicht mehr eine Gefängnisstrafe, sondern nur noch eine Geldstrafe.
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