Au. (VN-stp) Nach dem ursprünglichen Zeitplan sollte eigentlich die Eröffnung vorbereitet werden – doch davon ist man beim Projekt des Sozialzentrums im Hinterwald wieder weit entfernt, denn der Rückzug der Schwestern von „Das Werk”, die sich personell nicht mehr in der Lage sahen, ihre Arbeit in Au weiterzuführen, und die dadurch notwendig gewordene neue Leitung (Benevit) haben die Planungen zum Stillstand gebracht. „Die Diskussion beginnt praktisch wieder bei Null”, bringt es Oskar Kohler, Obmann des Krankenpflegevereins Au, und kraft dieser Funktion maßgeblich in die Thematik involviert, auf den Punkt.
Eckpunkte fix, aber . . .
„Die Eckpunkte des Projekts sind fix, aber es gibt noch eine Menge Diskussionsbedarf”, sieht Kohler die momentane Situation, die in den vergangenen Monaten durch den Bürgermeisterwechsel in Au noch zusätzlich „belastet und über Monate praktisch zum Stillstand gekommen” war. Wie berichtet, hat es gegenüber den ursprünglichen Planungen, die einen Abriss des alten „Spitöles” vorsahen, eine gravierende Änderung gegeben. Dieses Haus, ursprünglich eine Sattlerei, die von der Besitzerfamilie als Stiftung der Pfarre vermacht wurde, hat der Krankenpflegeverein bis 1967 gepachtet und dann vor fast 50 Jahren gekauft.
„Im Sommer 2011 war vorgesehen, dass der Verein dieses Objekt dem Spitalsverband verkauft. Dieser sollte das Haus abreißen, ein Objekt für Betreutes Wohnen errichten und gleichzeitig Räumlichkeiten für den Krankenpflegeverein vorsehen”, rekapituliert Kohler im Gespräch mit den VN die Entwicklung des Projekts.
Neuerlicher Verkauf
Diese Variante hielt nur für kurze Zeit, dann meldete ein Privater Interesse am alten „Spitöle” an und bot im Tausch dafür ein ans Haus St. Josef anschließendes Grundstück für den Neubau an. Dieses Angebot nahm der Spitalsverband an und plante neuerlich um. Als man sich weitgehend geeinigt hatte, kam der Rückzug der Schwestern, „der alles neuerlich grundlegend verändert hat”, so Kohler.
Bedarf hinterfragen
Der Spitalsverband (dem gehören neben der Standortgemeinde Au auch Schnepfau, Damüls, Schoppernau, Schröcken und Warth an) hegt Zweifel, ob der Bedarf tatsächlich gegeben ist, denn es stelle sich die Frage, ob die nun vorgeschlagene Größe nicht Überkapazitäten schafft. Ursprünglich, so Kohler, war man davon ausgegangen, ein Pflegeheim mit etwa 15 Betten zu errichten. Wirtschaftlich nicht sinnvoll, stellten die Experten fest und man kam überein, mit rund 30 Betten zu planen und das bestehende Haus St. Josef mit 24 Betten für Betreutes Wohnen umzurüsten. Für manchen Gemeindemandatar stellt sich schon die Frage, weshalb man aus Gründen der Wirtschaftlichkeit die Bettenzahl mit einem Schlag verdoppelt habe. Zudem gelte es auszuloten, ob entsprechend Personal rekrutiert werden kann. Auf die sechs Gemeinden kommt eine Menge Arbeit zu.
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