Das sollen geheime Dokumente des KGB, wie der Geheimdienst später hieß, belegen. Sie wurden nach Angaben der polnischen Zeitung “Gazeta Wyborcza” nun vom ukrainischen Geheimdienst SBU veröffentlicht. Die Dokumente zeigen demnach auch, mit welchem Aufwand der KGB diese Wahrheit verschleierte.
Die Dokumente betreffen eines der Massengräber, wo die Getöteten begraben wurden, und zwar in der Nähe der ostukrainischen Stadt Charkow. “Es wurde festgestellt, dass der NKWD dort 1940 eine beträchtliche Anzahl, einige Tausend, erschossene Offiziere und Generäle des bourgeoisen Polen beerdigte”, heißt es in einem Bericht des ukrainischen KGB von 1969 an die Zentrale in Moskau. Anlass für die Nachforschung war, dass Kinder aus dem nahe gelegenen Dorf Pjatychatky beim Spielen im Wald einen goldenen Ring, Goldkronen und einen polnischen Armeeknopf gefunden hatten.
Auch die Reaktion des damaligen KGB-Chefs Jurij Andropow, später Staatsoberhaupt der Sowjetunion, geht aus laut dem polnischen Blatt den in der Ukraine veröffentlichten Dokumenten hervor. Der ukrainische KGB empfahl demnach nur eine Desinformations-Kampagne bei der Dorfbevölkerung. Andropow ging jedoch viel weiter. Er ließ das Gelände mit einem Zaun umgeben und rund um die Uhr von genau 21 Soldaten bewachen. Die menschlichen Überreste sollten mit Löschkalk bestreut und danach tief vergraben werden. Dafür gab der KGB-Chef den Ukrainern in seinem Antwort-Schreiben vier Jahre Zeit.
Von den Massakern, die der NKWD 1940 an Polen verübte, ist das von Katyn bei Smolensk weltweit am bekanntesten. Denn das dortige Massengrab wurde schon von den deutschen Besatzern entdeckt. Offiziell bezeichnete die Sowjetunion das Massaker von Katyn als Verbrechen des nationalsozialistischen Deutschlands. Erst der letzte sowjetische Staatschef Michail Gorbatschow gestand das Verbrechen ein, der ehemalige russische Präsident Boris Jelzin entschuldigte sich dafür. Trotzdem führen die Verbrechen des NKWD immer noch zu Spannungen zwischen Polen und Russland. So macht Moskau weiterhin nicht alle Dokumente zugänglich, die Staatsanwaltschaft stellte Ermittlungen gegen die Täter ein.
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