In Sölden, wo der Alpin-Weltcup mit Riesentorläufen für Damen (Samstag) und Herren (Sonntag) beginnt, erfolgte am Freitag beim Forum Alpinum der Startschuss in eine Saison mit vielen wirtschaftlichen Sorgen und Neuerungen. FIS-Präsident Gianfranco Kasper nahm dabei zur aktuellen Situation Stellung.
Praktisch jeder Bereich leidet unter der Rezession, auch der Sport. Hat auch der Skisport eine Krise?
Kasper: “Sicher nicht, ganz im Gegenteil. Es ist klar, dass manche Orte wegen des Kirch-Konkurses usw. Probleme mit dem Fernsehen haben. Wenn ich aber sagen kann, dass wir 57 Interessenten für das Titelsponsoring des Alpin-Weltcups (Audi/Anm.) hatten, zeigt das doch, dass von Krise im Moment keine Spur sein kann. Sorgen haben wir eher wegen der kleinen Orte, die gewisse Probleme mit der Finanzierung haben.”
Der Skisport steht also im Vergleich zu anderen gut da?
Kasper: “Das könnte man sagen. Ich will uns nicht mit allen vergleichen, aber wenn wir davon reden was gemeint ist, also Fußball, muss ich sagen ja. Der Grund ist, dass wir außer im Alpinbereich langfristige Verträge haben und deshalb von der Rezession nicht betroffen sind.”
Sportlich wurde viel geändert, vor allem die 30er-Regel in den Speed-Disziplinen sorgt für Aufregung.
Kasper: “Es ist ähnlich wie damals, als wir das auch im Slalom und im Riesentorlauf gemacht haben. In der Praxis hat es aber sofort jeder begriffen. Gefordert sind eher die Logistiker im Hintergrund, für das Publikum wird alles sehr einfach.”
Mit der neuen Startreihenfolge will man den Skisport attraktiver machen und die Menschen länger vor dem TV-Schirm halten. Aus Österreich hagelte es aber Kritik, dass die besten Sportler dafür bezahlen müssen.
Kasper: “Ich habe damals die Diskussion in den technischen Disziplinen verstanden. Aber mit der heutigen Pisten-Präparierung kann man in Super G und Abfahrt Verhältnisse schaffen, dass die Nummer 20 die genau gleichen Verhältnisse hat wie die Nummer eins.”
Die Sorge des ÖSV ist, dass damit Seriensieger verloren gehen und die Helden, von denen der Sport lebt, kaputt gemacht werden.
Kasper: “Prinzipiell verstehe ich diese Sorgen. Aber diese Regel geht nicht gegen Österreich. Ich glaube, dass ganz im Gegenteil der Held ein noch größerer ist, wenn er zum Schluss kommt und alles abrasiert. Wir haben ja wie z.B in Kitzbühel zudem die Startzeiten so geändert, dass auch die Besten bei optimalen Bedingungen fahren.”
Womit aber wieder weniger Zuschauer vor dem TV sitzen werden.
Kasper: “Bei einem Freitag-Rennen ist das gut möglich, am Wochenende sollten es aber deshalb sogar mehr sein. Wir müssen uns das ansehen.”
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