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Sonntagsöffnung „kein Spaß mehr"

In der vor Weihnachten aufgeflammten Diskussionen um die Sonntagsöffnung im Handel mehren sich Stimmen der Skeptiker. Eine Freigabe des Sonntags wäre „kein Spaß mehr“, so der Vorstands-Chef von Spar.

Solange nur ein einziges Geschäft am Sonntag offen hält ist das natürlich ein Geschäft. Der Wochenumsatz würde sich statt auf sechs dann auf sieben Tage verteilen, mit dem einen Unterschied, dass der Sonntag doppelt so hohe Personalkosten verursacht. Die Folge wäre ein weiterer Druck auf die Renditen und höhere Preise, so Drexel. Zum beim Verfassungsgerichtshof (VfGH) anhängigen Streit um die Sonntagsöffnung des 600 Quadratmeter großen Spar-Marktes am Bahnhof Linz will Spar nur eine Gleichbehandlung mit dem Tiroler Mitbewerber M-Preis am Hauptbahnhof in Innsbruck.

Aus gesellschaftspolitischer Sicht hält es Drexel mit dem Philosophen Marquard: Der Sonntag sollte eine „Verlangsamungskonstante“ sein, die allen Arbeitenden und den Familien zugute komme. Natürlich solle es Ausnahmen wie Tourismus oder Bahnhofsregelungen geben.

Wie Mitbewerber Rewe wünscht sich Drexel eine Erweiterung der Öffnungszeiten von derzeit 66 auf 72 Stunden. Damit hätte man die Möglichkeit, an einem oder dem anderen Standort am Morgen früher aufzusperren ohne deswegen am Abend früher schließen zu müssen.

Die Bedeutung der Sonntagsruhe geht über die religiöse hinaus, so AK-Präsident Herbert Tumpel am Montag in der „Presse“. Wenn die Kaufkraft nicht vorhanden sei, bringe die Sonntagsöffnung weder mehr Umsätze noch zusätzliche Beschäftigung. Die Ausweitung der Ladenöffnungszeiten habe zu einem Verlust der Vollarbeitszeit und zu einem rasanten Anstieg bei den Teilzeit und den geringfügig Beschäftigten geführt. Es würden dann Leute statt Dienstag und Mittwoch am Sonntag beschäftigt.

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