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Sonnensturm-Alarm: Gigantischer Sonnenfleck dreht zur Erde

Visualisierung der ESA-Mission: Eine Raumsonde beobachtet Sonnenflecken und Eruptionen auf der brodelnden Sonnenoberfläche.
Visualisierung der ESA-Mission: Eine Raumsonde beobachtet Sonnenflecken und Eruptionen auf der brodelnden Sonnenoberfläche. ©APA/ESA
Eine aktive Sonnenregion, zehnmal größer als die Erde, hat einen Sonnensturm ausgelöst. Der Teilchenstrom könnte das Erdmagnetfeld treffen – mit Folgen für Funk, GPS und Stromnetze. Auch Polarlichter sind jetzt wieder möglich.

Gigantischer Sonnenfleck entdeckt

Ein Sonnenfleck von enormer Größe – rund zehnmal größer als unser Planet – wurde Anfang Dezember auf der Oberfläche der Sonne entdeckt. Der Fleck ist Teil eines aktiven Sonnenfleckenkomplexes, der sich aktuell in Richtung Erde dreht.

©APA/AFP/Solar Orbiter

Erste Auswirkungen bereits spürbar

Laut dem US-Weltraumwetterdienst NOAA sorgte die Region bereits für eine heftige Sonneneruption. In Australien kam es zu Funkstörungen – ein Hinweis auf die Kraft der ausgesendeten Energie. Auch spektakuläre Polarlichter wurden beobachtet.

Was ist ein geomagnetischer Sturm?

Ein geomagnetischer Sturm ist eine massive Störung des Erdmagnetfelds, verursacht durch energiereiche Teilchen, die von der Sonne ins All geschleudert werden. Diese stammen meist aus Sonneneruptionen oder koronalen Massenauswürfen (CME). Trifft ein solcher Teilchenstrom auf die Magnetosphäre der Erde, kann das Magnetfeld für Stunden oder sogar Tage messbar gestört werden.

Die Stärke solcher Stürme wird in G-Stufen von G1 (schwach) bis G5 (extrem) klassifiziert. Beim aktuellen Ereignis warnt die US-Behörde NOAA vor einem Sturm der Stufe G2 – also einem moderaten Ereignis, das dennoch Auswirkungen haben kann.

Typischerweise verläuft ein geomagnetischer Sturm in drei Phasen:

  • Anfangsphase: Erste Schwächung des Magnetfelds um 20–50 nT.
  • Sturmphase: Je nach Stärke können Funkstörungen, Polarlichter und Stromnetzeffekte auftreten.
  • Erholungsphase: Das Magnetfeld kehrt innerhalb von Stunden bis Tagen zur Normalstärke zurück.

Warnung vor Sonnensturm – NOAA ruft Stufe G2 aus

Die NOAA hat für Mittwoch, 4. Dezember, und Donnerstag, 5. Dezember 2025, einen geomagnetischen Sturm der Stufe G2 angekündigt. Ursache ist die Kombination aus einem koronalen Masseauswurf (CME) und einem Hochgeschwindigkeitsstrom aus einem koronalen Loch auf der Sonnenoberfläche.

Obwohl der Hauptteil des CME an der Erde vorbeizog, könnte ein Randbereich dennoch auf das Erdmagnetfeld treffen – mit messbaren Auswirkungen.

Polarlichter in Mitteleuropa möglich?

Bei entsprechender geomagnetischer Aktivität könnten Polarlichter bis in mittlere geografische Breiten sichtbar werden – also auch in Teilen Österreichs, etwa Vorarlberg oder Tirol.
Solche Sichtungen sind selten, aber bei klarer Nacht und geringer Lichtverschmutzung möglich – vor allem außerhalb städtischer Gebiete.

ℹ️ Info:
Schon im Jahr 1859 traf ein sogenanntes „Supersturm“-Ereignis die Erde – das legendäre Carrington-Ereignis. Damals flossen so starke Ströme durch Telegrafenleitungen, dass Geräte Funken schlugen. Experten warnen: Ein solches Ereignis könnte heute massive Ausfälle bei Strom, Satelliten und Internet verursachen.
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