68 Cent ist die Sonderbriefmarke der Österreichischen Post AG wert, von der im Rahmen der Serie “Österreicher in Hollywood” 470.000 Stück aufgelegt werden. “Dabei hatte ich nur ein kurzes Gastspiel in Hollywood”, sagte der 74-Jährige, der 2007 eine amerikanische Version seines Horrorthrillers “Funny Games” in den USA gedreht hat, am Rande der Veranstaltung im Österreichischen Filmmuseum.
Nächster Haneke-Film in den Startlöchern
Wie zuletzt sein Oscar-prämiertes Sterbedrama “Liebe” siedelt er nämlich auch seinen nächsten Film, “Happy End”, in Frankreich an. “Wir sind in Vorbereitung und fangen Ende Juni zu drehen an”, verriet Haneke, und mehr auch nicht: “Über ungelegte Eier soll man nicht reden.”
Fest steht, dass im nordfranzösischen Calais mit Isabelle Huppert und Jean-Louis Trintignant zwei französische Filmgrößen nicht das erste Mal für Haneke vor der Kamera stehen werden. “Ich versuche immer, mit den Leuten, mit denen ich mich gut verstehe, wieder zu arbeiten”, erzählte Haneke, der sein Kinodebüt 1989 mit “Der siebente Kontinent” gab, im launigen Gespräch über seine Karriere mit Filmmuseums-Direktor Alexander Horwath. “Man fängt bei jedem Projekt bei Null an, da ist es gut, wenn man Mitstreiter im Geiste hat.”
Guter Regisseur “kann schauen und hören”
Die Arbeit mit Schauspielern sei ihm dann auch das Liebste am Filmemachen, so Haneke, der im Vorfeld einer 20-minütigen Filmcollage vor rund 100 Gästen – darunter Ehefrau Susanne und Produzent Veit Heiduschka – auch amüsant in seine Arbeitsweise einführte. Benoit Magimel habe er vor einer Szene aus “Die Klavierspielerin” (2011) mit Isabelle Huppert am Klavier etwa die Regieanweisung gegeben: “Mach den Mund a bissl auf.” – “Und das ist dann der sinnliche Blick.” Im realen Leben müssten sich die Schauspieler nicht zwangsläufig gut verstehen oder Chemie aufbauen. “Das Wesentliche für einen guten Regisseur ist, dass er schauen und hören kann.”
“Man kann jederzeit auf die Schnauze fallen”
Die Ansicht ausgewählter Szenen aus seinen Filmen von “Funny Games” über “Das weiße Band” bis “Code inconnu” im Filmmuseum stellte für Haneke eine “Selbstqual” dar, wie er sagte. “Jeder ernsthafte Regisseur leidet, wenn er seine Filme sieht, weil er immer nur sieht, was ihm nicht gelungen ist”, so der Filmemacher.
“Aber das muss man aushalten. Ohne Scheitern gibt es keine Entwicklung.” Auch ein sehr erfolgreiches, mehr als vier Jahrzehnte umspannendes Filmschaffen könne ihn nicht vom Versagen bewahren. “Du musst dumm sein, wenn du dich vom Erfolg verwöhnen lässt. Du kannst jederzeit wieder auf die Schnauze fallen.”
(APA)
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