Laut ORF wurde der Soldat auch geschlagen. Der Verletzte wird derzeit im Heeresspital Innsbruck medizinisch und psychologisch betreut.
Zugetragen hat sich die mutmaßliche Misshandlung am Donnerstag um 2.00 Uhr. Die verdächtigen Grundwehrdiener sollen ihren Kameraden im Mannschaftsquartier der Krobatinkaserne mit Kabelbindern an ein Bett gebunden haben, schilderte Chefinspektor Rudolf Wieser, stellvertretender Bezirkspolizeikommandant von St. Johann.
Was dann weiter geschehen ist, darüber gehen die Aussagen auseinander. Angeblich wurde der Rekrut samt dem Bett aus dem Zimmer getragen und an eine Laterne gestellt, sagte Wieser. “Dass er geschlagen wurde, ist bisher nicht bestätigt worden.” Nach einem Bericht des ORF hätten ihm Soldaten auch noch Fußtritte sowie Schläge verpasst und wollten ihm mit Hilfe eines Schlauchs hochprozentigen Alkohol einflößen.
Die Ermittlungen haben ergeben, dass das mutmaßliche Misshandlungsopfer von anderen Rekruten befreit wurde. Die Polizei konnte bisher nur einen verdächtigen Soldaten aus Tirol einvernehmen. “Das Opfer hat sich gewehrt und jemanden gebissen. Meine Kollegen haben eine Person ausgeforscht, die am Unterarm verletzt ist. Der verdächtige Rekrut – er ist wie das Opfer 20 Jahre alt – hat auch zugegeben, dass er bei dem Vorfall dabei war”, so der Chefinspektor. Weitere Beteiligte müssten erst einvernommen werden. Nach Abschluss der Erhebungen wird die Polizei der Staatsanwaltschaft einen Bericht vorlegen.
Das Opfer hat laut Polizei Verletzungen an den Händen erlitten. Weiters bestehe ein Verdacht auf einen Nasenbeinbruch. Ob die Fraktur kausal mit dem Vorfall in Zusammenhang stehe, sei derzeit ebenso unklar wie das Tatmotiv. Laut Wieser dürfte es sich “um eine Abreibung wegen interner Schwierigkeiten” gehandelt haben. Ermittelt wird wegen des Verdachtes der Körperverletzung.
Die Kasernenwache habe von dem Vorfall nichts bemerkt, “auch der betroffene Rekrut hat selbst nichts gesagt”, erklärte der Pressesprecher des Militärkommandos Salzburg, Hauptmann Gerald Gundl. Der 20-Jährige sei am nächsten Tag zum Arzt gegangen, der Mediziner habe dann Anzeige erstattet.
Das Militärkommando untersucht intern den Zwischenfall. Es stünde Aussage gegen Aussage, so der Presseoffizier. “Wir sind an einer raschen Aufklärung interessiert. Es handelt sich um einen krassen Einzelfall.” Wann immer das Militär über Mobbing unter den Soldaten in Kenntnis gesetzt werde, “wird sofort dagegen vorgegangen, um solche Vorfälle zu vermeiden”. Der verletzte Rekrut wird in dem Militärspital von einem Heerespsychologen betreut.
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