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Sojabohne ist in Österreich auf dem Vormarsch

Heuer wurden bundesweit 34.000 Hektar damit bewirtschaftet, das ist eine Steigerung von 40 Prozent gegenüber dem Jahr zuvor. Landwirtschaft und Verarbeiter wünschen sich eine weitere Forcierung, denn die Nachfrage nach gentechnikfreiem Soja sei in ganz Europa groß, hieß es am Mittwoch in einer Pressekonferenz mit dem Verein "Soja aus Österreich" und dem oberösterreichischen Agrarlandesrat Josef Stockinger (V) in Ansfelden bei Linz.

74.000 Tonnen Soja wurden 2009 in Österreich erzeugt. Etwa die Hälfte der Produktion stammt aus Oberösterreich, das mit über 10.500 Hektar auch die größten Anbauflächen hat, gefolgt vom Burgenland mit knapp 8.500 Hektar. Diese Zahlen sind im Vergleich zu rund 500.000 Tonnen jährlich importiertem Futtermittelsoja klein, bergen aber durchaus Marktchancen für Sojabauern, -verarbeiter und Lebensmittelproduzenten, von denen sich gut 20 in dem Verein “Soja aus Österreich” zusammengeschlossen haben.

In die Futtermittelproduktion wandert lediglich ein Drittel der heimischen Produktion, wesentlich wichtiger ist der Speisebereich. Hier sei die österreichische Sojabohne bereits EU-Marktführer, hieß es in der Pressekonferenz. Mittlerweile gebe es rund 140 österreichische Soja-Produkte – von Tofu über Milchersatz bis hin zu Zutaten für die Backwarenindustrie -, die in 30 Länder exportiert werden, erklärte Vereinsobmann Matthias Krön. Seine Firma, der Wiener Sojaverarbeiter Mona, verkaufe bereits 90 Prozent ins Ausland. Auch der Rest der Branche sei “extrem international” tätig.

“Während sich die großen Multis vor allem mit gentechnisch verändertem Soja beschäftigen, liegt unsere Chance in der Alternative”, so Karl Fischer von der Saatbau-Tochter Crop Control. Er sieht vor allem beim Saatgut noch “enormes Potenzial”. Auch für Stockinger ist der Sojaanbau ein “Zukunftsfenster”, vor allem weil die Wertschöpfung im Land bleibe. Eine von ihm in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie rechnet in den kommenden 3 bis 5 Jahren mit einem jährlichen Zuwachs der Anbauflächen von bis zu 4.000 Hektar in Oberösterreich. “Wir wollen systematisch wachsen, 20.000 bis 25.000 Hektar sind realistisch”, plant der Landesrat.

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