Sohn findet obdachlosen Vater dank Twitter

Am ersten Weihnachtsfeiertag startete Norman einen Aufruf über Twitter. “Das hier fällt mir schwer, aber vielleicht kann Twitter helfen. Ich suche meinen Papa. Er ist obdachlos und soll in Hamburg leben. Sein köprerlicher Zustand ist vermutlich äußert schlecht”, schrieb der 24-jährige, der in Boston lebt und vor acht Jahren das letzte Mal mit seinem Vater gesprochen hatte.
Das hier fällt mir schwer, aber vielleicht kann Twitter helfen.
Ich suche meinen Papa.
Er ist obdachlos und soll in Hamburg leben. Sein körperlicher Zustand ist vermutlich äußerst schlecht. Das Foto ist circa ein Jahr alt.
Ein Retweet würde mir alles bedeuten.
Danke! pic.twitter.com/zAKntDRAb1
— norman (@deinTherapeut) December 25, 2017
Fast 20.000 Mal wurde sein Twitter-Post geteilt, viele schrieben ihm Hinweise zum Aufenthaltsort des Vaters. Zum Jahreswechsel hatte ein Hamburger den gesuchten Obdachlosen gesichtet. Dieser nahm Normans Vater mit zu sich Nachhause, damit Vater und Sohn telefonieren konnten.
“Er klang wie Papa”
“Hier ist der Papa”, sagte er. Und er klangt nicht wie der obdachlose Mann auf dem Foto, das ich so lange angestarrt hatte. Er klang wie Papa”, schrieb Norman nach dem Telefonat auf Twitter.
“Hier ist der Papa”, sagte er. Und er klang nicht wie der obdachlose Mann auf dem Foto, das ich so lange angestarrt hatte. Er klang wie Papa.
— norman (@deinTherapeut) January 5, 2018
“Ihr habt mir meinen Papa wiedergegeben”
Letzte Woche reiste Norman dann nach Deutschland, um seinen Vater wiederzusehen, erlitt jedoch einen kurzen Schreck, denn Papa Klaus war mit einer Hüftverletzung ins Krankenhaus eingeliefert worden. Dennoch trafen sich die beiden. Überglücklich twitterte Norman nach dem Treffen: “Mir fehlen die Worte. Ich bin so dankbar. Ihr habt mir meinen Papa wiedergegeben.”
Papa könne nicht zum Treffpunkt kommen. Nachdem er sich gestern selbst aus dem Krankenhaus entlassen habe, sei seine Hüfte noch schwer verletzt.
— norman (@deinTherapeut) January 27, 2018
Mithilfe der Kontaktperson liefen wir die Orte ab, an denen er sich üblicherweise aufhält. Wir fanden ihn in einer nahegelegenen Sparkasse – auf dem Boden, zusammengekauert, schlafend.
— norman (@deinTherapeut) January 27, 2018
Lisa zeigte auf mich. “Er steht direkt vor dir.”
Mein Vater sah mich an und verstummte.
“Papa”, sagte ich also, ging auf ihn zu und umarmte ihn.
Kurz passierte nichts, dann zog er mich fest an sich heran. Er nuschelte in meine Jacke: “Das glaube ich nicht.”
— norman (@deinTherapeut) January 28, 2018
Papa. ♥ pic.twitter.com/aReIPoWwio
— norman (@deinTherapeut) January 27, 2018
Wir besorgen jetzt einen Satz warme Kleidung für Papa und drucken das Foto von gestern aus. In ein paar Stunden sehen wir uns wieder.
— norman (@deinTherapeut) January 28, 2018
(Red.)
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