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Socken mit Kleingeld stopfen

Socken stopfen und dabei Gutes tun. Auch dieses Jahr sammelt der Verein Tatendrang Geldspenden für die Flüchtlinge an den EU-Außengrenzen. Andrea Hollenstein und Gabi Hampson mit Spenderin Tabea (v.l.n.r.).
Socken stopfen und dabei Gutes tun. Auch dieses Jahr sammelt der Verein Tatendrang Geldspenden für die Flüchtlinge an den EU-Außengrenzen. Andrea Hollenstein und Gabi Hampson mit Spenderin Tabea (v.l.n.r.). ©bvs/Tatendrang
Der Verein Tatendrang unterstützt auch dieses Jahr Menschen, die an den EU-Außengrenzen unter widrigsten Bedingungen in Lagern ausharren müssen.

Lustenau/Höchst „Leider hat sich politisch im vergangenen Jahr nichts für die Flüchtlinge an den EU-Außengrenzen getan. Noch immer herrschen menschenunwürdige Zustände“, beginnt Gabi Hampson, Geschäftsführerin vom W*ORT zu erzählen. Sie hat genug gelesen, diskutiert und darüber nachgedacht. Deshalb haben sie und zwei weitere Frauen den Verein Tatendrang gegründet, mit dem Ziel, für mehr Menschlichkeit einzustehen. Sie sammeln auch dieses Jahr wieder Geldspenden mittels Socken, die jeder zu Hause mit kleinem und größerem Geld befüllen kann. Der Erlös der gestopften Socken kommt der Flüchtlingshilfe von Doro Blancke zugute.

Jeder kann helfen

Bereits vergangenes Jahr haben Gabi Hampson, Michael Müller, Andrea Hollenstein und Christine Bösch-Vetter vom Verein Tatendrang alte Socken an die Bevölkerung verteilt, mit dem Ziel, diese mit Kleingeld zu füllen. „Wir sind davon ausgegangen, dass wir mit dieser Spendenaktion rund 1000 Euro zusammentragen können“, so Hampson. Damit wären sie bereits sehr zufrieden gewesen. Gestaunt haben sie, als sie nach dem Einsammeln der prallgefüllten Socken 63.000 Euro an die Flüchtlingshilfe von Doro Blancke überweisen konnten. „Viele Menschen haben sich bei uns bedankt. Denn ihnen war bewusst, dass sie mit ihrer Spende etwas sehr gutes bewirken“, so Hollenstein. Die Menschen wollen spenden, gerade zu Weihnachten, wissen die drei Frauen.

Konventionell oder digital

Dieses Jahr kann die Bevölkerung entweder die Spendensocken beim W*ORT in Lustenau abholen und zu Hause stopfen oder eine digitale Socke in Form einer Überweisung beim Verein abgeben. „Wir sammeln für Menschen, die nichts mehr haben und täglich um ihr Überleben kämpfen“, sagt Hampson. Die Spenden kommen direkt den Flüchtlingen in Bosnien und jenen in den Lagern in Lesbos zugute. „Doro Blancke hat vertrauenswürdige Menschen vor Ort, die sie in ihrer Flüchtlingshilfe unterstützen.“

Keinen Menschen zurücklassen

„Mit dem Einkehren des Winters wird gerade für jene Menschen, die auf der Flucht sind, die Situation noch dramatischer. Das, was sich in Bosnien abspielt, ist absolut inakzeptabel“, schreibt Doro Blancke von der Flüchtlingshilfe. Viele Menschen werden auf ihrer Flucht nach Europa in Kroatien gefasst. Dort wird ihnen von der Polizei das letzte Hab und Gut genommen. Handys, Geld, Kleidung. Sie werden ohne Rechtsgrundlage nach Bosnien zurückgejagt, geprügelt, gequält und harren dort, ohne Aussicht auf Besserung, unter schlimmsten Bedingungen aus. Die Grazerin Doro Blancke hilft den Flüchtlingen vor Ort, verteilt warme Jacken, Decken und steht für etwas Menschlichkeit ein, dort wo die Politik leider noch keine Lösung gefunden hat. Bvs

Factbox:

Socken mit Geld stopfen

– Verein Tatendrang unterstützt mit gefüllten Socken Flüchtlinge in Bosnien und Lesbos

– Leere Socken können ab 1. Dezember im W*Ort in Lustenau oder bei Michaela in Höchst abgeholt und anschließend bis 24. Dezember gefüllt werden

– Oder online spenden. Infos unter www.tatendrang.xyz

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