Die Erhebung zeigt, dass die Social Media-Präsenz von Bundespräsident Van der Bellen schon immer stark an Türkis-Blau gebunden war. Auslandsreisen, gesellschaftspolitische Aussagen, aber auch zahlreiche Einzelfälle führten wiederholt zu Stellungnahmen von Van der Bellen und rückten das Amt des Bundespräsidenten in den medialen Fokus.
Für verstärkte Präsenz sorgten etwa Van der Bellens Aussage, dass das Kopftuch ein Teil der Meinungsfreiheit sei, die Regierungsbildung von Türkis-Blau (inkl. Ablehnung von Harald Vilimsky und Johann Gudenus als Minister), seine abwartende Haltung bei der Unterzeichnung des CETA-Abkommens oder die Vorladung von Innenminister Herbert Kickl nach dessen Aussage, dass „das Recht der Politik zu folgen“ habe.
Mehr als 183.000 Tweets erfasst
Allein zum Bundespräsidenten wurden seit April 2017 mehr als 183.000 Tweets erfasst. Seit der Veröffentlichung des Strache-Videos wurde der Bundespräsident in mehr als 30.000 Tweets erwähnt. Das entspricht mehr als 15 Prozent seiner Gesamtpräsenz seit 2017.
Mit dem Ende von Türkis-Blau und dem zu erwartenden Misstrauensvotum gegen Bundeskanzler Sebastian Kurz steht der Bundespräsident gemäß der österreichischen Verfassung nun erneut im Mittelpunkt. Er muss „unverzüglich“ einen Nachfolger als Kanzler bestimmen und die Stabilität der Regierung wahren. Die Regierungskrise wird wohl nachträglich als das prägendste Ereignis seiner Amtsperiode in Erinnerung bleiben.
Untersuchungszeitraum: 1. April 2017 bis 26. Mai 2019. Erfasst wurden insgesamt 183.463 Tweets mit Nennung von Bundespräsident Alexander van der Bellen.
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