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So schön war das Sommernachtskonzert der Wiener Philharmoniker 2024

Das Sommernachtskonzert der Wiener Philharmoniker begeisterte wieder zahlreiche Zuschauer.
Das Sommernachtskonzert der Wiener Philharmoniker begeisterte wieder zahlreiche Zuschauer. ©APA/EVA MANHART
Das traditionelle Sommernachtskonzert der Wiener Philharmoniker im Schlosspark Schönbrunn begeisterte Freitagabend mit einem vielfältigen Programm und einer beeindruckenden Performance von Lise Davidsen.

Die Wiener Philharmoniker laden alljährlich in den Schlosspark von Schönbrunn zum kostenlosen Livekonzert und fordern damit stets die Macht des Schicksals heraus - italienisch "La forza del destino" - oder zumindest den Wettergott.

Am Freitagabend zeigte sich dieser nach einem Gewittersturm bei der Generalprobe aber milde gestimmt, was möglicherweise einfach Glück war oder an der berückenden Arie aus Verdis "La forza del destino" lag, die Lise Davidsen gen Himmel schmetterte.

Sommernachtskonzert 2024: Ein Abend mit Moldau, aber ohne Wasser

Der norwegische Shootingstar besänftigte mögliche Unwetter mit "Pace, pace mio Dio" - oder vielleicht auch mit ihrer Arie "Dich, teure Halle, grüß ich wieder" aus dem "Tannhäuser", sollte der Wettergott Wagnerianer sein. Bereits zum Auftakt des Abends unter Leitung des lettischen Maestros Andris Nelsons stand mit dem "Walkürenritt" eines der legendären Werke aus der Feder des Meisters, das akustisch im Freiluftambiente allerdings ein wenig zum akustischen Parforceritt geriet.

Ein weiterer Fokus des Abends lag auf einem der heurigen Jahresjubilare: Der tschechische Nationalkomponist Bedřich Smetana wurde zum 200. Geburtstag mit drei Stücken gewürdigt wird, darunter ein Satz aus seinem Opus magnum "Die Moldau". Der akustische Fluss blieb neben der traditionellen Zugabe mit Johann Strauß' "Wiener Blut" letztlich das einzig Fluide, das sich über die 55.000 Besucherinnen und Besucher ergoss, die sich im Schlosspark versammelt hatten. Bereits kurz vor Beginn der Veranstaltung musste das Areal ob des Andrangs wegen drohender Überfüllung gesperrt werden.

Sommernachtskonzert im Schlosspark Schönbrunn in 80 Länder übertragen

Den europäischen Bogen im Programm setzte man bei der 20. Ausgabe des Formats darüber hinaus mit Chatschaturjans "Säbeltanz" und Schostakowitschs "Walzer Nr. 2" fort - ebenso wie das Bestreben, zumindest das Werk einer Komponistin im Talon zu haben, diesmal "La Nuit et l'Amour" der Französin Augusta Holmès. Der ORF übertrug das nach dem Neujahrskonzert weltweit meistausgestrahlte Klassikereignis wieder zeitversetzt, wobei die Schönbrunner Farbenpracht samt bunt erleuchtetem Schloss als Hintergrund heuer in über 80 Ländern zu sehen ist. Am Samstag (8. Juni) zieht etwa 3sat ab 20.15 Uhr nach.

(Von Martin Fichter-Wöß/APA)

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