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So denken die Vorarlberger Politiker über die NR-Wahl

Wallner und Co. äußern sich zur Nationalratswahl.
Wallner und Co. äußern sich zur Nationalratswahl. ©APA / VN
Während Christof Bitschi ein innerparteiliches "Aufräumen" fordert, sind Johannes Rauch und Sabine Scheffknecht "überwältigt" bzw. "sehr froh".

ÖVP

Vorarlbergs Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) sieht die Koalitionsfrage für die Bundes-ÖVP nach der Nationalratswahl vom Sonntag "völlig offen". Bei FPÖ und SPÖ bleibe möglicherweise "kein Stein auf dem anderen", diesbezüglich müsse man noch "ein vollständiges Bild" abwarten, so der Landeshauptmann. Es würden am Ende mehrere Varianten auf dem Tisch liegen, die es auszuloten gelte.

Grundsätzlich freute sich Wallner über ein "tolles Ergebnis" für die ÖVP, das so nicht zu erwarten gewesen sei. "Gratulation an Sebastian (Kurz, Anm.), es ist der richtige Kurs, er ist der richtige Kanzler", so Wallner. Den ÖVP-Erfolg wollte der Vorarlberger Regierungschef im Hinblick auf die Landtagswahl in zwei Wochen nicht überbewerten, auch wenn man die gute Stimmung mitnehme. "Wir haben eine gute Ausgangsbasis, im Land aber auch noch Luft nach oben", unterstrich er. Ab morgen starte die ÖVP Vorarlberg noch einmal neu durch und werde noch einmal alle Bezirke und Gemeinden besuchen. "Wir haben uns heute kurz gefreut und dann einen Kick-off zur Landtagswahl gemacht", so Wallner.

FPÖ

Vorarlbergs FPÖ-Obmann Christof Bitschi verlangt als Folge aus dem Wahlergebnis vom Sonntag, "dass innerparteilich aufgeräumt wird". Es gelte, die "völlig inakzeptablen Geschehnisse" der vergangenen Monate und Wochen zu analysieren und Konsequenzen zu ziehen, sagte Bitschi gegenüber der APA. Darüber hinaus sei das Abschneiden der FPÖ "alles andere als ein Regierungsauftrag".

Die Gründe für die großen Verluste liegen laut Bitschi auf der Hand und haben nichts mit den Inhalten der freiheitlichen Politik zu tun. Das sei in den Gesprächen auf der Straße in den vergangenen Wochen klar geworden. Diesbezüglich schöpfte Bitschi auch Hoffnung für die Landtagswahl in zwei Wochen. "Vorarlberger differenzieren sehr stark. Wir haben gute Inhalte und sind ein gutes Team", so Bitschi. Wenn es gelinge, das zu transportieren, "dann bin ich zuversichtlich", sagte der FPÖ-Landesparteiobmann.

SPÖ

Vorarlbergs SPÖ-Landesparteichef Martin Staudinger wollte die Verantwortung für das schwache Abschneiden der SPÖ nicht primär bei Parteichefin Pamela Rendi-Wagner suchen. Nach so einem Wahlkampf könne man das Ergebnis nicht einfach auf eine Person schieben, stellte er gegenüber der APA fest. An eine Regierungskoalition mit der ÖVP glaubt Staudinger nicht.

Die ÖVP werde zunächst mit anderen Parteien über ein Regierungsbündnis reden, zeigte sich Staudinger überzeugt. Von daher sei eine SPÖ-Regierungsbeteiligung wohl "kein Thema". An einer Personaldiskussion hinsichtlich Rendi-Wagner wollte sich Staudinger nicht beteiligen. "Die nächsten zwei Wochen werde ich mich auf den Wahlkampf für die Landtagswahl in Vorarlberg konzentrieren", so Staudinger. Für den 13. Oktober sei er optimistisch: "Auf der Straße haben mir viele gesagt, dass sie zwar die Bundes-SPÖ nicht wählen, ihnen aber mein Kurs des Miteinander gefällt".

Grüne und NEOS

Die Vorarlberger Landessprecher von Grünen und NEOS, Johannes Rauch und Sabine Scheffknecht, zeigten sich mit dem Wahlergebnis vom Sonntag überaus zufrieden. "Ich bin vollkommen überwältigt", sagte Rauch, Scheffknecht war "sehr froh", dass ihre Partei in Vorarlberg wieder ein Grundmandat erreicht hat. Beide wollten nun die "gute Stimmung" mit in den Landtagswahlkampf nehmen.

Sowohl Rauch als auch Scheffknecht sahen den Wahlerfolg vom Sonntag nicht eins zu eins auf die Landtagswahl umsetzbar. "Es sind zwei vollkommen unterschiedliche Wahlen", sagten sie unabhängig voneinander. Rauch wollte nicht über eine mögliche Regierungsbeteiligung der Grünen auf Bundesebene spekulieren ("erst gilt es das Endergebnis abzuwarten"), Scheffknecht glaubte nicht, dass die NEOS zum Zug kommen. "Ich denke, das Ziel der ÖVP wird eine Zweier-Koalition sein", so Scheffknecht.

(APA)

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