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Snowboard: Mathies kämpft vor Olympia noch um großes Kristall

Mathies: Karriereende seines "Idols" Grabner in Sudelfeld.
Mathies: Karriereende seines "Idols" Grabner in Sudelfeld. ©Weissengruber Fotografie
In zweierlei Hinsicht ist der Parallel-Riesentorlauf der Snowboarder am Samstag in Sudelfeld aus österreichischer Sicht von besonderer Bedeutung. Zum einen kämpft Lukas Mathies um die große Weltcup-Kristallkugel und die Nachfolge von Vorjahresgewinner und Landsmann Andreas Prommegger. Zum anderen beendet Siegfried Grabner nach 20 Profijahren seine Karriere.


Dass sich Mathies in der Situation wiederfindet, als Führender in das Weltcup-Finale zu gehen, hätte er selbst nicht für möglich gehalten. Aber nach den Rängen 3, 3, 5, 9 und 1 hat der 22-jährige Vorarlberger 2.940 Punkte auf dem Konto, um 90 mehr als sein erster Verfolger Zan Kosir aus Slowenien. Die Slalomwertung ist übrigens an den Franzosen Sylvain Dufour gegangen, im Riesentorlauf liegen Mathies und Kosir ex aequo voran.

“Werde alles dransetzen, dass es klappt”

“Am Anfang der Saison war es mein Ziel, zu Olympia zu kommen, dass ich mich in dem starken ÖSV-Team zu den besten Vier dazuzählen kann. Schlussendlich ist was ganz Großes rausgekommen. Ich bin Führender im Weltcup, aber es ist noch ein Rennen, es sind noch einmal 1.000 Punkte zu holen. Ich werde alles dransetzen, dass es klappt, aber man kann es nicht erzwingen”, sagte Mathies zur APA – Austria Presse Agentur.

Der Junioren-Weltmeister von 2011 im Parallel-Slalom fühlt sich in beiden Disziplinen (Slalom, Riesentorlauf) und beiden Formaten (Re-Run, Single-Run) wohl. Seine Olympia-Qualifikation war glasklar. “Ich bin froh, dass ich es so eindeutig mit den Ergebnissen gemacht habe, dass keiner einen Einwand bringen hat können. Es tut mir aber leid für Sigi, es ist hart. Ich bin froh, dass ich nicht der Trainer war und diese Entscheidung fällen musste.”

Wie zu hören war, lief es bei der Entscheidung über das vierte Ticket für Olympia neben Mathies, Benjamin Karl und Prommegger auf Grabner oder Anton Unterkofler hinaus. Für den verdienstvollen Grabner wären es die fünften Spiele gewesen. Der 38-Jährige war in dieser Saison über einen zehnten Platz aber nicht hinausgekommen, während Unterkofler den ersten Saison-Riesentorlauf gewonnen hatte.

Vergangene Tage nicht einfach

Auch für Mathies waren die vergangenen Tage nicht einfach. “Für mich ging es darum, ist Sigi dabei, dessen Boards ich fahre, der mich unterstützt, der ein Idol von mir ist. Oder ist mein Zimmerkollege Toni dabei, dann hätte ich auch bei Olympia meine gewohnte Umgebung. Ich habe mir gewünscht, dass beide dabei sind, aber das ging nicht.” Auch vor Vancouver 2010 lautete die Frage Grabner oder Unterkofler, damals machte der Evergreen das Rennen.

In Sudelfeld ist Grabner, in seiner Karriere Weltmeister, Weltcupsieger, Kugel- und Olympiamedaillengewinner, aber noch mit dabei. “Ich hoffe, dass es für Sigi ein würdiger Abschluss wird. Vor zwei Jahren war ich mit ihm in Sudelfeld auf dem Podium. Er war Erster, ich Zweiter. Es war mein erster Podestplatz. Es wäre eine Gaude, wenn das wieder der Fall wäre. Ich würde es ihm wünschen”, sagte Mathies über jenen Mann, der immer ein Ohr für ihn hat und ihn “aufgenommen hat wie ein Papa”.

Grabner fährt am Samstag sein 142. Weltcuprennen. “Sudelfeld ist ein schöner Abschluss meiner Karriere. Ich habe dort vor zwei Jahren meinen letzten Sieg gefeiert. Ich werde das Rennen genießen”, hat sich Grabner, der am 4. Februar 39 Jahre wird, vorgenommen.

Ländle-Medaillenhoffnungen

Als größte Ländle-Medaillenhoffnung gilt Markus Schairer. “Sport Illustrated” hat den Snowboarder ganz dick auf der Rechnung, traut ihm sogar Gold zu.

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