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Sönke Wortmann: Keine Sport-Filme mehr

"Päpstin"-Autorin Donna W. Cross und Regisseur Sönke Wortmann.
"Päpstin"-Autorin Donna W. Cross und Regisseur Sönke Wortmann. ©EPA
Der Regisseur hat nun seine "klerikale Phase." Sein neuer Film "Die Päpstin" läuft am Freitag in Österreich an, zuletzt reüssierte er mit dem Sportfilm "Das Wunder von Bern" und der Doku "Deutschland. Ein Sommermärchen".

“Sommermärchen”-Regisseur Sönke Wortmann hat keine Lust mehr auf Sport-Filme. Mit seinem neuen Kino-Projekt “Die Päpstin” habe er sich ganz bewusst davon losgesagt. “Ich wollte mal wieder etwas anderes machen, irgendwann ist jedes Thema mal durch, Sport ist bei mir jetzt ein bisschen durch”, sagte der 50-Jährige am Sonntag auf der Frankfurter Buchmesse. “Jetzt habe ich meine klerikale Phase, mal sehen, was als nächstes kommt.”

Der Historienfilm, der am Freitag in den österreichischen Kinos anläuft, erzählt die Geschichte der Priestertochter Johanna, die im 9. Jahrhundert heimlich lesen und schreiben lernt und als Mann getarnt in Rom zum Papst gewählt wird. Vorlage für das zweieinhalb Stunden lange Werk war der gleichnamige Bestseller von Donna W. Cross. Die Weltpremiere ist an diesem Montag in Berlin.

Glückliche Leser

“Ich glaube, meine Leser werden sehr glücklich über den Film sein”, sagte Cross. Natürlich habe der mehr als 500 Seiten dicke Roman nicht eins zu eins auf die Leinwand übertragen werden können. “Was ich aber gehofft hatte, war, dass der Film dem Herz der Geschichte gerecht wird. Und das tut er. Viele Menschen haben sehr starke Gefühle für diese Frau und ihre Geschichte.”

Von Wortmann hatte Cross vor dem Film-Projekt nach eigenen Angaben noch nie etwas gehört. “Nein, es tut mir sehr leid, ich bin Amerikanerin. Wir sind sehr ignorant vielen Sachen gegenüber, sogar was Fußball anbelangt”, sagte Cross. Wortmann räumte ein, zuvor auch nur den Titel des Buches gekannt zu haben. Inzwischen seien beide von der Arbeit des anderen angetan. “Jeder Autor kann sich Sönke Wortmann als Regisseur für eine Verfilmung nur wünschen”, schwärmte Cross. “Er ist ein sehr selbstbewusster Regisseur und hat seine eigene Vision.” Gleichzeitig habe er sie immer wieder in die Arbeit miteinbezogen. Schließlich war Wortmann zuvor mit Filmen wie “Der bewegte Mann”, “Das Superweib” oder “Das Wunder von Bern” erfolgreich.

Begeisternde Hauptdarstellerin

Auch von der Hauptdarstellerin Johanna Wokalek, die für die Rolle ihre langen Haare einbüßte, zeigte sich Cross begeistert: “Sie spielt atemberaubend”. Für Wortmann ist Wokalek “genau richtig für die Rolle”. Einerseits sei sie “eine großartige Schauspielerin”. Zum anderen habe sie “so ein bisschen etwas Androgynes: Sie geht als Mann durch, verliert aber nicht eine gewisse Attraktivität, die man in einer Liebesgeschichte, die ja auch vorkommt, auch haben muss.” Er selbst habe sich noch nie als Frau verkleidet: “Noch nicht mal beim Karneval”, sagte Wortmann.

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