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Slowakei wird 500 Asylwerber aus Traiskirchen versorgen

Zelte in der Erstaufnahmestelle Traiskirchen
Zelte in der Erstaufnahmestelle Traiskirchen
Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) wird im Rahmen einer bilateralen Vereinbarung mit der Slowakei bis Ende September 500 Flüchtlinge aus Traiskirchen in das Nachbarland zur Versorgung schicken. Bereits im Juli sollen die ersten 50 Migranten in die Slowakei kommen. Die Kosten will man sich teilen, die Asylverfahren werden weiter von Österreich aus geführt.
Bilder: Traiskirchen völlig überfüllt

“Für Österreich ist das unterm Strich billiger”, meinte Mikl-Leitner. Es handle sich um einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung. Im August sollen dann weitere 200 folgen und die restlichen 250 sind im September an der Reihe.

Flüchtlinge kommen bei positivem Bescheid zurück

Asylverfahren würden aber weiterhin von Österreich aus geführt. Bei einem positiven Bescheid würden in der Slowakei betreute Flüchtlinge nach Österreich zurückkommen. “Diese Initiative ist ein Beitrag dazu, dass die Slowakei hier Solidarität zeigt. Ein kleiner Schritt, aber mit großer Signalwirkung.”

Slowakei hilft wegen Unterstützung Österreichs vor zehn Jahren

Der slowakische Innenminister Robert Kalinak bestätigte den Deal mit Österreich. Es handle sich um eine freiwillige Vereinbarung. Hintergrund sei die Unterstützung Österreichs vor etwa zehn Jahren, “als wir nicht in einer guten Position für Schengen waren und uns (Liese) Prokop und (Günther) Platter (damalige Innenminister, beide ÖVP, Anm.) geholfen haben. Österreich hat uns geholfen. Das sind nicht nur Freunde in sonnigen Tagen, sondern auch in Regentagen”.

Initiative soll zwei Jahre dauern

Das Projekt werde erfolgreich sein. “Wir teilen die Kosten.” Insgesamt soll die Initiative zwei Jahre laufen. Wenn Österreich es brauche, könnten es aber auch drei oder vier Jahre werden, so der slowakische Innenminister. Er habe keine Schwierigkeiten, dass der Deal in seinem Land nicht akzeptiert werden könnte. In Wahrheit gebe es immer Bürger, die Neues fürchteten. “Aber wir können die Dinge erklären.”

Flüchtlinge wohnen in Universitätsgebäude

Inzwischen wurde auch bekannt, wo die 500 Flüchtlinge untergebracht werden. Sie werden in einem Universitätsgebäude im Ort Gabcikovo wohnen, teilte das Innenministerium der APA mit. Das Gebäude sei Teil der Technischen Uni Bratislava und sei zum Teil noch in Betrieb, so das Ministerium. Gabcikovo liegt etwa 56 Kilometer von Bratislava entfernt an der slowakisch-ungarischen Grenze. Auf dem Areal des Universitätsgebäudes in Gabcikovo gibt es zudem Arbeiterwohnungen, Teile würden auch an Schulklassen und Studenten vermietet, der Ort selbst hat rund 5.400 Einwohner.

(APA)

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