Er befehligte gegen Ende des Zweiten Weltkriegs die slowakische Abteilung der Nazi-Abwehrgruppe “Edelweiß”. Im Jänner 1945 sollen unter seinem Kommando 146 Zivilisten getötet worden sein. Im Februar 1945 ließ er laut Anklage 18 in einem Erdbunker versteckte Juden hinrichten. Die große Mehrzahl der Opfer bei den Massakern in der Slowakei waren Frauen und Kinder. Der Angeklagte bestreitet die Vorwürfe.
Der 86-Jährige leugne nicht, Mitglied der Abwehrgruppe Edelweiß gewesen zu sein, hieß es in einer am Mittwoch veröffentlichten Erklärung von Niznanskys Verteidigung. Er bestreite jedoch die gegen ihn erhobenen Vorwürfe auf das Entschiedenste. Weiter hieß es in der Erklärung der Verteidigung: Das Münchner Schwurgericht wird es nahezu 60 Jahre nach Kriegsende schwer haben, die primär von Deutschen angeordneten und begangenen Grausamkeiten im Rahmen des so genannten Partisanenkriegs in der Slowakei aufzuklären. Erschwert werde die Aufklärung dadurch, dass niemals der Versuch gemacht wurde, alle zur Gruppe Edelweiß gehörenden deutschen Soldaten zu ermitteln.
Nach dem Krieg flüchtete Niznansky aus der Slowakei und arbeitete bis 1983 in München für den US-Sender Radio Free Europe. Am 16. Jänner wurde er in seiner Wohnung im Münchner Stadtteil Neuperlach verhaftet und sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Der Prozess gegen den gebürtigen Slowaken, der seit 1996 die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt, ist vorläufig auf 15 Verhandlungstage bis zum 29. Oktober angesetzt. Zur Vernehmung einiger der rund 25 vorgesehenen Zeugen wird das Schwurgericht möglicherweise in die Slowakei reisen müssen.
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