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Slowakei: AKW Bohunice später stillzulegen

Zwei slowakische Regierungsparteien treten dafür ein, beide Reaktorblöcke des Atomkraftwerks V-1 in Jaslovske Bohunice erst im Jahr 2008 und nicht - wie mit der EU vereinbart - nacheinander 2006 und 2008 stillzulegen.

Experten der Firma Relko seien zu dem Schluss gekommen, dass eine Stilllegung von V-1 in zwei Phasen (im Jahr 2006 der erste Block und im Jahr 2008 der zweite) ein höheres Risiko darstellen würde als eine parallele Abstellung der beiden Blöcke, hieß es.

Die Christdemokraten (KDH) und die liberale Allianz des neuen Bürgers (ANO) haben sich bereits für eine Verschiebung des Termins der Abstellung des ersten Blocks ausgesprochen. Sie wollen, dass die Regierung diesbezüglich Verhandlungen mit der EU einleitet.

Tibor Mikus, der ehemalige Direkter des slowakischen Stromerzeugers Slovenske Elektrarne (SE) und Abgeordnete der Bewegung für eine Demokratische Slowakei (HZDS), der selbst Vorbehalte gegen eine Stilllegung des Atomkraftwerks Bohunice (V-1) hegt, sagte gegenüber der Tageszeitung „Sme“ (Donnerstag-Ausgabe), es bestehe kein Risiko bei einer aufeinander folgenden Abstellung der beiden Blöcke. EU-Kommissar Jan Figel, der die slowakischen Beitrittsverhandlungen mit der Union geführt hatte, betonte, beim Abschluss des EU-Beitrittsvertrages hätten Experten nicht von Gefahren bei einer aufeinander folgenden Stilllegung von V-1 gesprochen.

Eine Verschiebung des Termins der Stilllegung dürfte den Preis des staatlichen Stromkonzerns Slovenske Elektrarne (SE) erhöhen, sagte Peter Mitka, der Vertreter des Privatisierungsberaters PriceWater Coopers. Die italienische Enel hatte am Mittwoch dem Kauf eines 66-Prozent-Anteils um 840 Mio. Euro offiziell zugestimmt. Der erste Block von V-1 ist der profitabelste, den die SE betreibt.

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