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Ski: ÖSV-Technik-Team in Lienz mit Liensberger um erstes Saisonpodest

Auch Katharina Liensberger möchte in Lienz auf das Podest.
Auch Katharina Liensberger möchte in Lienz auf das Podest. ©AP
Auch Katharina Liensberger wird nach ihrem positiven Covid-Test am Start sein.

Es ist länger her, dass Österreichs Technikerinnen ohne Stockerlplatz zu den nachweihnachtlichen Weltcup-Rennen in Österreich gereist sind. Das war in der Saison 2016/17 der Fall, als es letztlich insgesamt überhaupt nur einen Podestrang im ganzen Winter für das ÖSV-Riesentorlauf- und Slalomteam gab. Am Dienstag und Mittwoch in Lienz tritt der ÖSV wieder in Bestbesetzung an, Katharina Liensberger steht nach der Corona-Infektion und Zwangspause wieder im Aufgebot.

Fehlen wird indes die US-Amerikanerin Mikaela Shiffrin und damit die Führende im Gesamtweltcup und der Riesentorlaufwertung sowie die Gewinnerin beider Rennen 2019 in der Dolomitenstadt wegen eines am Montag bekanntgegebenen positiven Coronatests. "Es geht mir gut, aber unglücklicherweise habe ich einen positiven Covid-Test abgegeben. Ich folge dem Protokoll und isoliere mich und werde Lienz verpassen", teilte die US-Amerikanerin auf Twitter mit.

"Es geht mir gut"

Shiffrin und Liensberger sind nicht die einzigen Topläuferinnen, die wegen Corona ein oder mehrere Rennen in diesem Winter verpasst haben oder verpassen. Die Schweizerin Lara-Gut Behrami fehlte bei den zwei Speedrennen in Val d'Isere und in den beiden Riesentorläufen in Courchevel und steht auch in Lienz noch nicht auf der Startliste. Wieder genesen und mit dabei ist indes die Neuseeländerin Alice Robinson.

Liensberger erhielt am Montag ein negatives behördliches Testergebnis, durfte die Quarantäne verlassen und musste sich anschließend noch beim ÖSV Untersuchungen unterziehen, um die ärztliche Freigabe zu erhalten. "Das ist so vorgesehen, wenn Athletinnen Corona mit Symptome haben", erklärte Sportdirektor Anton Giger. "Es geht mir gut, ich freue mich riesig, dass ich da sein kann. Nach den Strapazen ist das wirklich eine große Erleichterung, Rennen fahren zu können", sagte Liensberger am Montagabend nach ihrer Ankunft in Lienz.

Weihnachtswunder

Mental sei die Zeit in der Quarantäne schwierig gewesen, da wünsche man sich für Weihnachten doch was anderes. Ein Weihnachtswunder sei es gewesen, als das Testergebnis am Montag gekommen ist. Danach habe sie ein paar Schwünge gezogen und Gefühl aufbauen können. "Es ist ein Erfolg, dass ich da bin, natürlich ist für mich entscheidend, dass ich das gute Gefühl auf die Ski und auf den Schnee bringe. Dann weiß ich auch, dass ich meine Schwünge so fahren kann, wie ich es mir vorstelle."

Giger traut ihr trotz der eingeschränkte Vorbereitung einiges zu. "Wir alle wissen, dass die Kathi im Kopf sehr viel leisten kann. Die Schneevorbereitung hat deutlich gelitten, es ist eine Riesenchallenge, dass sie das Bestmögliche rausholt. Aber das kann sie recht gut. Mit einem Stockerlplatz rechne ich aber nicht."

"Habe sehr gute Erinnerungen"

Liensberger hatte vor zwei Jahren die seit 2013 andauernde Stockerlplatz-Flaute der Österreicherinnen in Lienz beendet, war im Riesentorlauf Dritte geworden. "Ich habe sehr gute Erinnerungen und will einfach mein Bestes geben und zeigen, was ich kann", hat sie sich vorgenommen. Am Dienstag (10.00/13.00 Uhr) sind die Schwedin Sara Hector, die Italienerin Marta Bassino und die Schweizerin Michelle Gisin die großen Gejagten.

In ihrem einzigen Rennen in dieser Disziplin in diesem Winter verpasste Liensberger in Sölden als Vierte das Podest, konstanteste ÖSV-Läuferin war Ramona Siebenhofer als Zehnte, Achte und Siebente. In Frankreich war Katharina Truppe im ersten Rennen Elfte, Stephanie Brunner im zweiten Neunte geworden. Dieses Quartett hat auch die besten Chancen für die Teilnahme am Medaillenevent bei den Olympischen Winterspielen in Peking. Im Jänner folgt davor am 8. noch ein Weltcup-Rennen in Maribor, am 25. am Kronplatz.

"Hang und ich noch keine guten Freunde"

"Ich fühle mich wohl, habe ein super Material beinander. Wenn alles passt, ist sicher viel möglich. Ich muss konzentriert weitermachen und darf mich nicht von den Erwartungshaltungen bremsen lassen", sagte Siebenhofer. Vor zwei Jahren habe sie sich auf dem Hang in Lienz noch sehr schwergetan, weil kein Tor wie das andere sei und man nie richtig in den Rhythmus komme. "Aber mittlerweile habe ich mich weiterentwickelt, ich glaube, dass ich ganz gut gerüstet bin." Brunner versuchte im Training nach der kurzen Weihnachtpause "Stabilität in die Läufe" zu bringen", das habe gut funktioniert. "Das heißt es jetzt im Rennen zu zeigen, aber so leicht ist das nicht. Aber ich mag den Hang sehr gern und hoffe, dass ich meine Technik ausspielen kann."

Lokalmatadorin Truppe wartet noch auf ein absolutes Topergebnis in Lienz, vor zwei Jahren war sie 24. (Riesentorlauf) und 18. (Slalom), das beste Ergebnis ist der neunte Slalomrang 2015. "Beim Training in St. Michael hatten wir einen harten Untergrund, von dem her sind wir hier gut gerüstet. Der Hang und ich sind noch keine guten Freunde geworden, vielleicht wird es ja dieses Jahr mal was. Die Form würde passen, im Riesentorlauf ist es definitiv einen Schritt in die richtige Richtung gegangen."

Fans sind bei den Österreich-Rennen wegen der Covid-19-Präventionsmaßnahmen nicht erlaubt, womit auch sämtliches Rahmenprogramm entfällt.

(APA)

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