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Skandal um Nationalcoach

Spaniens Nationaltrainer Luis Aragones hat sich mit abfälligen Bemerkungen über den Weltklasse-Fußballer Thierry Henry von Arsenal London Vorwürfe des Rassismus eingehandelt.

Der 66-jährige Coach hatte sich im Trainingslager seinen Nationalspieler Jose Antonio Reyes (ebenfalls Arsenal) vorgeknöpft und Henrys Vereinskollegen vor laufender TV-Kamera beschworen: „Du musst Dein Spiel machen. Sag dem Neger, dass Du besser bist als er!” Um seinen Worten mehr Nachdruck zu verleihen, rieb Aragones seine Stirn an die von Reyes. Mehrere Reporter wollten auch die Worte „Scheißneger” und „Hurensohn” gehört haben.

In England lösten diese Äußerungen einen Sturm der Empörung aus. „Dies grenzt an einen Aufruf zum Rassenhass”, meinte Bobby Barnes von der Initiative „Fußball gegen Rassismus”. Die Zeitung „Daily Mirror” hielt dem Trainer vor: „Aragones ist bekannt für sein Verhalten, das oft die Grenzen zum Rassismus überschreitet.” Und „The Sun” argwöhnte: „Dieser Ausfall kann den Trainer den Posten kosten.”

In Spanien ist „der Weise von Hortaleza”, wie der Trainer genannt wird, für seine eigenwilligen Methoden bekannt. Für die Äußerungen über Henry zeigte aber auch die spanische Presse kein Verständnis. Die Sportzeitung „Marca” sprach von einer „gefährlichen Therapie”. „As” wurde deutlicher: „So etwas sagt man einfach nicht, egal ob die Mikrofone angeschaltet sind oder nicht. Er hat als Nationaltrainer auch repräsentative Pflichten.”

Aragones hat sich für seine Aussage entschuldigt, betonte aber, dass sein Gewissen rein sei. „Ich wollte niemanden angreifen. Aber ich verstehe, dass sich jemand verletzt gefühlt haben könnte. Was ich gesagt habe, muss man im Zusammenhang mit dem Team und dem Training sehen, in dem ich verpflichtet bin, meine Spieler zu motivieren.”

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